Theresa Martus zum „Megxit“.

Von Ankündigung zu Entscheidung in unter zwei Wochen: Gut möglich, dass die Brexit-geplagten Politiker des Vereinigten Königreiches gerade neidvoll in Richtung Buckingham Palace schauen.

Wenn Harrys und Meghans Rücktritt von ihren Aufgaben
als „working members“ der britischen Königsfamilie im Frühjahr in Kraft tritt, wird diese Trennung bedeutend schneller vollzogen sein als die von Königreich und Kontinent.

Keine Titel mehr, kein Geld von der Krone, aber auch keine offiziellen Aufgaben. Das Paar hat das
entsprechende Statement der
Königin kommentarlos auf
Instagram geteilt, aber man kann wohl davon ausgehen, dass die beiden mit diesem Ausgang leben können.

Sie haben die Freiheit, die sie wollten – und entziehen sich dem Vorwurf, vom Geld der Krone zu profitieren.

Gut also für Harry und Meghan. Gut aber auch für den Rest der britischen Königsfamilie.

Natürlich, für die Queen ist das mindestens ärgerlich, wahrscheinlich auch schmerzhaft, wenn der eigene Lieblingsenkel so deutlich erklärt, dass er mit dem Laden eigentlich nichts mehr zu tun haben will.

Trotzdem bietet der Abschied der beiden eine Chance. Die britische Monarchie trägt nicht umsonst den Spitznamen „die Firma“: Ähnlich wie bei einem Großkonzern ist die Kultur des Unternehmens zwar schwer zu ändern.

Aber wenn es nötig war, hat sie sich noch immer als flexibel genug erwiesen, um zu überleben.

Harry und Meghan haben es jetzt nötig gemacht – und siehe da, es geht. Gut möglich, dass der ein oder andere Royal aus der zweiten und dritten Reihe da ein Modell auch für das eigene Leben entdeckt. Prinz Charles gilt ohnehin seit
Langem als Befürworter einer
„verschlankten“ Monarchie.

Und für die Queen bedeuten weniger offizielle Repräsentanten auch weniger potenziellen Ärger. Mindestens das kann sie gut gebrauchen.