Michael Ulbrich zur Lage beim FCC.

Irgendwann musste es ja mal wieder passieren. Irgendwann musste eine Mannschaft kommen, die den FC Carl Zeiss besiegt. Nein, besser war Würzburg nicht – und der FCC auch nicht schlechter. Nuancen haben den Unterschied gemacht. Das gilt im übrigen auch für die Fans.

Da gab es nach dem Schlusspfiff jene, die mit weit aufgerissenen Augen den eigenen Spielern den Mut und den Zuspruch in die Herzen geschrien haben. Jetzt erst recht! Gewinnen wir halt in Meppen. Da gab es aber auch jene, die die Nerven verloren haben. Stühle nach Schiedsrichtern zu werfen – warum stand dieser Stuhl eigentlich da? –, sich im Bierbecherweitwurf zu üben oder noch schlimmer: über den Zaun zu hüpfen und komplett durchzudrehen, ist in der aktuellen Lage eher kontraproduktiv.

Schiedsrichter mit Stuhl attackiert – Anzeige gegen Fan des FC Carl Zeiss Jena

Ja klar, der Sportfreund mit der Pfeife hatte – mal wieder – nicht seinen besten Tag. Frei nach Löhmannsröben: Soll er doch Cornflakes zählen. Ja, ja, genau der war das ...

Der FCC war am Samstag unterlegen – okay, doch bezieht man die Situation ein, in der genau diese Truppe vor vier Wochen stak, ist es doch einfach der Normalzustand. Am letzten Spieltag die Chance zu haben, noch die Klasse zu halten, das hätten sich alle gewünscht. Jetzt läuft es wahrlich auf ein Finale furioso hinaus, auf ein Endspiel gegen 1860 München. Solche Nervenspiele haben die Jenaer in der Vergangenheit gern gewonnen. Ob gegen Sachsen Leipzig 1994, in Augsburg 2007, bei Viktoria Köln 2017. Also: Nerven bewahren, weiter hart arbeiten und in Meppen das Fundament für ein Fußballfest am 18. Mai legen. Dann kommen im übrigen ein Dutzend Fans von Newport County nach Jena. Die haben im Schlussspurt gerade die Aufstiegsspiele zur Dritten Liga erreicht. Das entscheidende Tor fiel in der 87. Minute. Was lehrt uns das? Niemals aufgeben.

FC Carl Zeiss Jena Fans verlieren die Nerven: Mehrere Turbulenzen nach dem Schlusspfiff