Hanno Müller zu den Tücken der Impfstoffe.

Endlich wieder zurückkehren zur Normalität. Wer wünscht sich das nicht in den Zeiten der Corona-Pandemie.

Die angekündigten Impfstoffe lassen hoffen. Darauf, wieder ganz selbstverständlich Familie und Freunde treffen, sorgenfrei in Restaurant, Kino oder Konzert gehen zu können. Doch bis dahin ist es noch ein langer Weg. Die Tücke des Virus setzt sich beim Impfstoff fort. Mal eben eine Spritze aus der Verpackung nehmen oder aus einem Fläschchen aufziehen – so einfach wird es nicht.

Beispiel Biontech/Pfizer. Nicht genug, dass der Impfstoff der deutsch-amerikanischen Durchstarter bei minus 80 Grad Celsius aufbewahrt und transportiert werden muss, was spezielle Kühltechnik und jede Menge Logistik erfordert. Er ist auch kompliziert in der Handhabung. Bevor das Mittel injiziert werden kann, muss es zunächst mit einer Kochsalzlösung „scharf“ gemacht werden, was wiederum die Haltbarkeit verringert.

Es wird also nicht leichter.

Vor allem auf die impfenden Mediziner kommen große Herausforderungen zu. 500 Thüringer haben sich bereits freiwillig für den Dienst in den Impfzentren gemeldet – Hut ab! Es ist gut zu wissen, dass auch Land, Kommunen und Ärztevertretungen schon jetzt alles Erdenkliche in Bewegung setzen, damit es möglichst ohne weitere Verzögerung losgehen kann. Wenn denn endlich der erste Impfstoff auch tatsächlich verfügbar ist.

Etwas Skepsis bleibt. Darüber, wie sich die Hersteller bei der Verkündung der Wirksamkeit ihrer jeweiligen Impfstoffe quasi stündlich mit Erfolgsmeldungen überboten haben. Da sollten die Prüfungen von europäischer Arzneimittel-Behörde und Paul-Ehrlich-Institut nun unbedingt Klarheit reinbringen. Auch die erhoffte Immunisierung wirft immer noch Fragen auf.

Ist es mit einer wiederholten Im-pfung tatsächlich getan oder steht – was einige Studien vermuten lassen – schon nach nach wenigen Monaten alles wieder auf Null?

Das Virus ist tückisch und bleibt es auch. Aber ist jetzt ist erst einmal Hoffnung.

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