Tino Zippel über den neuen Trainer des FC Carl Zeiss.

Rico Schmitt übernimmt eine schwierige Aufgabe in Jena. Der FC Carl Zeiss Jena steht mit nur einem Punkt am Tabellenende der dritten Liga. Der erste Nichtabstiegsplatz ist mit zwölf Punkten Rückstand außer Blick geraten. Viele andere würden bei einem solchen Himmelfahrtskommando abwinken.

In gewisser Weise macht die Ausgangslage die Aufgabe jedoch fast schon wieder risikolos. Keiner erwartet mehr etwas – und darin liegt die Mini-Chance, nach dem Nichtabstiegswunder der vergangenen Saison in dieser Spielzeit die noch viel größere Aufholjagd zu meistern. Schmitt kann also mehr gewinnen als verlieren in Jena.

Nach Bekanntwerden des neuen Trainers äußerten sich FCC-Fans enttäuscht, bezeichneten Schmitt als „Abstiegs­trainer“. Sicher hat er in der vorigen Saison den VfR Aalen nicht vorm Sturz in die Regionalliga bewahren können. Doch sammelte er wertvolle Erfahrungen, die nun in Jena weiterhelfen. Deshalb sollte der Coach eine faire Chance erhalten, seine Expertise zu beweisen.

Die Anhänger müssen die Realismusbrille aufsetzen: Der FC Carl Zeiss spielt eben nicht mehr wie einst um die europäische Krone mit. Deshalb ist es unrealistisch, Trainer in der Preisklasse von Jürgen Klopp im Paradies zu erwarten. Auch mit Schmitt kann es gelingen, wenn Team, Fans und Führung zusammenhalten. Schon jetzt aufzugeben, ist keine Option.

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