Fabian Klaus über zerstörte Plakate.

Wahlplakate lassen sich manchmal schwer aushalten. Schlimmer noch wird es, wenn man die teils lapidaren Botschaften anschaut. Da gibt es dann wenig Konkretes, für das es sich lohnen würde, dass Kreuz bei dieser oder jener Partei zu setzen.

Dennoch: Der Grund für die massenhafte Zerstörung solcher Wahlwerbung an Laternen und auf Großaufstellern, die durch Nichts zu rechtfertigen ist, dürfte nicht sein, dass sich der Vandale vor allem über die politischen Botschaften ärgert.

Blanke Wut auf politisch Andersdenkende bricht sich Bahn. Teilweise marodieren ganze Banden vor allem durch große Städte und machen Plakatzüge dem Erdboden gleich. Verbale Brandstifter von ganz rechts und ganz links heizen das mit ihren immer schärferen Botschaften von Tag zu Tag an. Die Online-Trolle im Netz leisten ihren ganz eigenen Beitrag dazu, dass aus verrohter Sprache dann Taten werden.

Irgendwann aber sind es eben nicht mehr nur Wahlplakate – dann trifft es Menschen, die im politischen Meinungskampf verletzt werden. Die Statistik des Landeskriminalamtes zeigt von 109 registrierten Straftaten zwar lediglich zwei Körperverletzungen. Es sind aber zwei zu viel. Wo Menschen um ihre körperliche Unversehrtheit fürchten müssen, weil sie ihre auf dem Boden des Grundgesetzes stehende Meinung sagen, da ist das demokratische Zusammenleben in Gefahr.

Zum Artikel: Bisher mehr als 100 Straftaten im Wahlkampf