Ilona Berger über Stadtführer mit Herz.

Alleine eine Stadt erkunden, kann eine feine Sache sein. Keine Massen, die ein Bus ausspuckt, kein Gedränge, um einen guten Hörplatz zu erwischen. Tourleiter ist der bebilderte Reiseführer. Seite für Seite wird umgeblättert. Sehenswürdigkeiten sind dort oft knapp beschrieben. Doch was ist, wenn es den Tourist nach mehr Wissen dürstet? Wenn er Fragen hat? Manchmal passiert es sogar, dass sich der stumme Begleiter irrt. Das ist ärgerlich und die Freude dahin.

Da wären begleitete Führungen besser, wie sie der Verein Gästeführer Region Gera anbietet. Ein Nachtwächter erzählt zum Beispiel Schauriges. Bier kosten lässt der Bierbrauer. Otto Dix‘ Schwester Hedwig wandelt mit Besuchern durch die feine Gegend der Stadt.

Zu den bekannten Stadtführern sind sieben neue dazugekommen. 23 Männer und Frauen zeigen Interessierten Gera mit Enthusiasmus, mit Liebenswürdigkeit und Charme sowie mit profundem Wissen das Gestern und Heute.

Von Januar bis Ostern wurden 50 Führungen gebucht, die 470 Besucher und Einheimische erlebten. Im Jahr 2018 waren es 287 Touren mit etwa 5500 Gäste. Gemeinsam mit Experten eine fremde Stadt zu entdecken, kann anregend und dem Wohlbefinden zuträglich sein. Denn die Gästeführer haben auch Insidertipps unter anderem für gute Lokalitäten oder für Ausflüge in die Umgebung parat. Einfach fragen.

Graf Heinrich will in Gera verführen