Alexander Klay zum Hilfspaket für die Lufthansa.

Die Lufthansa wird gerettet. Mit der Zustimmung der Aktionäre ist das bislang größte staatliche Hilfspaket für ein Unternehmen in der Corona-Krise endlich perfekt. Für die traditionsreiche Kranich-Airline ist dieser Donnerstag ein historischer Tag. Dem Konzern drohte in den heftigen Turbulenzen der Pandemie nach seinen wirtschaftlich besten Jahren eine Bruchlandung.

Nach wochenlangen, viel zu zähen Verhandlungen um neun Milliarden Euro Staatshilfe kann das Management um Vorstandschef Carsten Spohr jetzt mit voller Kraft die Neuaufstellung angehen.

Klar ist schon jetzt: Die nächsten Jahre werden für Lufthansa wie für die ganze Airline-Industrie weltweit ein zäher Überlebenskampf. Die Kranich-Airline setzt dabei mit einer schweren Last zum Neustart an. Der Staat schenkt Lufthansa in der Krise nichts, ganz im Gegenteil. Die hohe Zinslast wird Konzern und Mitarbeitern enorm viel abverlangen. Schon in normalen Zeiten wäre das kaum zu leisten, sagt Konzernchef Spohr. Wann das Geschäft wieder läuft, ist nicht abzusehen. Tiefe Einschnitte beim Aushängeschild der deutschen Wirtschaft sind daher abzusehen.

Beeindruckend ist die Solidarität der Mitarbeiter. Kabinen- und Cockpit-Crews sind in der tiefsten Krise bereit zu massiven Einbußen, damit alle Kollegen an Bord bleiben können und ihr Arbeitgeber die Pandemie überlebt. Noch im Winter tobte ein unversöhnlicher Machtkampf. Jetzt ziehen beide Seiten an einem Strang.

Wie es mit der Lufthansa weitergeht, hängt auch davon ab, wie sie künftig mit ihren Kunden umgeht. Zigtausende warten auf Ticket-Erstattungen im Wert von über einer Milliarde Euro. Konzernchef Spohr verspricht jetzt eine Abarbeitung innerhalb von sechs Wochen. Es ist höchste Zeit. Mit einem ramponierten Ruf wäre der Neustart in Gefahr.

Wie es mit der Lufthansa weitergeht, hängt auch davon ab, wie sie künftig mit ihren Kunden umgeht.