Ulrike Kern zum Südostlink.

Um Ökostrom aus dem Norden und Osten Deutschlands in die süd- und westdeutschen Industriezentren zu transportieren und eine stabile Stromversorgung in ganz Deutschland zu garantieren, braucht es Stromautobahnen. Tendenz steigend, anders ist die Energiewende nicht zu stemmen. Nun sind Überlandleitungen nicht sonderlich beliebt bei den Bürgern. Zum einen wegen der unschönen Strommasten in ländlicher Idylle, zum anderen der Elektrosmogproblematik wegen. Also hat der Bundestag 2015 beschlossen, beim Trassenausbau der Erdverkabelung Vorrang einzuräumen – trotz milliardenschweren Zusatzkosten für die Verbraucher.

Auch hier direkt vor unserer Haustür wird ab 2025 auf dem Südostlink der Strom gen Süden fließen. Die richtige Trasse für das Erdkabel zu finden, ist extrem schwierig. Moore, Flusstäler, Wälder, Schutzgebiete und so weiter gilt es zu berücksichtigen, Thüringen ist topographisch kein einfaches Land. Die Bemühungen, den Eingriff so schonend wie möglich durchzuführen, sind erkennbar, dennoch kommt die Verlegung dem Bau einer Bundesstraße gleich. Und auch wenn das Kabel in 1,30 Meter Tiefe verschwindet, ist es nicht weg. Das Problem beginnt dort, wo die Leitungen in die Erde überführt werden müssen. Die entsprechenden Konverter sind platzgreifend wie ein Fußballfeld. Wo der Gleichstrom in Wechselstrom transformiert wird, braucht es noch viel mehr Fläche. Eine große Herausforderung also. Dennoch: Wer die Energiewende und Klimaschutz will, muss die Trassen akzeptieren. Der Übertragungsnetzbetreiber 50Hertz setzt seit Planungsbeginn für den Südostlink auf einen Dialog mit den Bürgern. Das ist löblich, denn nur durch Aufklärung lassen sich Bedenken ausräumen.

Stromtrasse: Pläne für Südostlink werden konkreter

Vorschlag für „SuedOstLink“-Verlauf durch Ostthüringen steht