Tino Zippel über das Wahlergebnis.

Die Wahlergebnisse stellen die Parteien in vielen Stadträten und Kreistagen vor große Denksportaufgaben, weil es oft Koalitionen mit mehr als einem Partner braucht. Wer wie die CDU weder mit der AfD noch mit den Linken zusammenarbeiten will, muss viele kleine Partner unter einen Hut bringen. Das verlangt viel Kompromissbereitschaft und bremst hoffentlich nicht zu viele Projekte aus. Stillstand kann sich unsere Region nicht erlauben.

Was die Parteien nun im Kleinen schon einmal üben, droht auch zur Landtagswahl im Herbst. CDU-Spitzenkandidat Mike Mohring hat bereits Koalitionen mit der AfD und den Linken ausgeschlossen. Die Ergebnisse der Europawahl als leisen Indikator genommen, bleiben angesichts der eigenen Schwäche kaum Optionen zur Mehrheitsbildung. Ob es für Rot-Rot-Grün noch einmal reicht, ist angesichts der jüngsten Prognosen fraglich. Und das trotz guter Beliebtheitswerte für Ministerpräsident Bodo Ramelow.

Doch welche Auswege gibt es? Bringt die Angst vor der AfD sogar die CDU und die Linke an einen Tisch? Oder geht die CDU doch ein Bündnis mit der AfD ein, wenn diese auf ihren Frontmann Björn Höcke verzichtet? Oder schafft es die SPD, ihren freien Fall zu stoppen, um mit den Grünen und der FDP der CDU zum Minister­präsidenten zu verhelfen? Es bleiben viele Fragen – ein spannender Wahlkampf steht bevor.

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