Jörg Riebartsch zu Taktiken rund um das Coronavirus.

Mehr und mehr gewinnen die Maßnahmen der Regierungen in Bund und Land zur Eindämmung des Coronavirus Konturen. Die Daumenschrauben zur Einschränkung der Bewegungsfreiheit werden immer stärker angezogen. Ganz offensichtlich gibt es einen Plan, schrittweise Tag um Tag die Menschen auf eine Ausgangssperre vorzubereiten. Obwohl offenbar die Zeit drängt, hielt es die Politik für ratsam, nicht alle Ideen zur Verhütung der Verbreitung von Corona auf einen Schlag zu enthüllen.

Das könnte sich als sinnvoll erweisen, wenn man sieht, wie die Deutschen reagieren: zwischen deutscher Gründlichkeit und deutscher Besserwisserei. Ein Teil der Bevölkerung kauft die Läden leer. Der andere Teil feiert Corona-Partys, bei denen man eng zusammenrückt, damit sich Krankheiten auch so richtig schnell verbreiten können. Dabei steht eines fest: Gestern explodierte die Zahl der Infizierten auch in Ostthüringen.

Was auch explodiert, ist der Stammtisch im Internet, die Verbreitung von Schwachsinn, Blödsinn und grobem Unfug. Lügenbolde verbreiteten gestern über Facebook die frei erfundene Behauptung, über den Flugplatz Altenburg würden nachts heimlich Flüchtlinge eingeflogen und verteilt. Die OTZ hat die Wahrheit ermittelt: Der Volkswagenkonzern lagert dort Autos, weil der Platz für die produzierten, aber nicht ausgelieferten Fahrzeuge im Werk Mosel einfach nicht mehr ausreicht.

Früher wurden solche Räuberpistolen auch schon am Stammtisch erfunden. Aber außer dem Wirt und den paar Leuten am Stammtisch hat das niemand gehört. Das war gut! Heute wird sowas über Facebook tausendfach verbreitet. Das Beispiel zeigt Zweierlei. Vom Volk der Dichter und Denker ist nur das Dichten übrig geblieben. Und man weiß nun, was man vom Versprechen des amerikanischen Multi-Konzerns Facebook halten darf, man werde die Verbreitung von Lügen eindämmen: nichts!

Halten Sie sich also nicht nur vom Virus fern, sondern auch von Klatsch und Tratsch im Internet. Bleiben Sie seriös informiert.