Holger Zaumsegel über die Krise des BVB.

Die schwarz-gelbe Wand in Dortmund scheint ihr Urteil schon gefällt zu haben: „Trainer-raus“-Rufe waren nach dem vor allem in der ersten Halbzeit blamablen 3:3 gegen Aufsteiger SC Paderborn zu hören. Der hoch ambitioniert in die Saison gestartete BVB steckt nach zwölf Spieltagen in der Krise. Dabei ist noch lange nichts verloren. Nur fünf Punkte fehlen auf Tabellenführer Mönchengladbach, in der Champions League hat die Borussia das Weiterkommen fest im Blick.

Dennoch wackelt Trainer Lucien Favre, weil nach dem 3:3 gegen Paderborn und vor allem beim 0:4 bei Bayern München erhebliche Zweifel aufgekommen sind, dass der BVB die anvisierte Schale gewinnen kann. Vergessen ist das große Lob für tolle Sommertransfers wie Mats Hummels, weil sich die Schwarz-Gelben seit Wochen alles andere als meisterlich präsentieren. Der postulierte Angriff auf Dauer-Sieger FC Bayern könnte noch vor der Winterpause in einem Rückzug enden. Und Favre: Kommt mit seiner ruhigen, oft emotionslos wirkenden Art überhaupt nicht beim BVB-Fanlager, das immer noch von Super-Motivator Jürgen Klopp träumt, an.

Die Zeichen stehen auf Abschied – trotz Gnadenfrist mit Spielen beim FC Barcelona und Hertha BSC. Zumal es zumindest mit Blick auf die Katalanen deutlich leichtere Aufgaben gibt. Am Ende entscheidet die Mannschaft mit ihrer Leistung, ob es für Favre weitergeht oder nicht. Und in dieser Hinsicht sieht es nicht gut aus für den Taktikfuchs aus der Schweiz.