Tino Zippel zur Idee, Olympia nach Thüringen zu holen.

Wer die Meldung liest, dass eine Bank die Olympia-Bewerbung Thüringens für 2030 auf den Weg bringen will, schaut sicher zunächst aufs Datum. Nein, heute ist nicht der 1. April.

Gehen wir das Gedankenexperiment einmal ein, dass die Olympischen Spiele in Thüringen stattfinden. An der Begeisterung der Menschen für den Wintersport sollte diese Mission nicht scheitern. Aber kann die Infrastruktur in einem so kleinen Ort wie Oberhof die Last olympischer Wettkämpfe stemmen? Schon allein die Anreise müsste neu gedacht werden.

Der Flughafen Erfurt-Weimar könnte zu Ruhm und Ehre kommen und ausnahmsweise mehr als ein, zwei Flieger pro Tag abfertigen. Denkbar wäre auch, über einen neuen Bahnhof bei Ilmenau Anschluss an die ICE-Schnellstrecke zu bekommen. Doch wie weiter? Busse müssten sich Stoßstange an Stoßstange nach Oberhof quälen. Neue Unterkünfte braucht es sowieso – und zwar für Sportler wie für Touristen.

Sicher liegt ein Ansatz, für die Wettkämpfe vor allem auf bestehende Sportstätten zu setzen, im neuen Bestreben zu ökologisch vertretbaren Winterspielen. Eine Kooperation mehrerer Austragungsorte innerhalb Deutschlands wäre dabei Pflicht. Freilich könnten Olympische Spiele die Regionalentwicklung forcieren. Doch sind die Investitionen nachhaltig und später auszulasten?

Die Kernfrage bleibt jedoch: Was passiert, wenn in Oberhof kein Schnee fällt? Grüne Winterspiele?

Ist Thüringen reif für Olympia im Winter 2030?