Eine wahlkampftechnisch recht ruhige Woche geht zu Ende.

Wer glaubte, so kurz vor der Europa- und Kommunalwahl am Sonntag liefern sich Parteien und Wählervereinigungen im Altenburger Land noch einmal eine Materialschlacht an Info-Ständen, mit Werbematerial zum Mitnehmen und Hochglanzbroschüren zum Durchlesen, sah sich getäuscht. Selbst die letzte Kreistagssitzung vorm großen Stühlerücken am Mittwochabend in Altenburg entpuppte sich als wahrer Hort der Harmonie. Nicht nur lobten sich die dort vertretenen Parteien und Gruppierungen für die gute Zusammenarbeit in der endenden Legislaturperiode gegenseitig. Man schaffte sogar einen fraktionsübergreifenden Konsens, von dem vor allem die Feuerwehrleute in Großstöbnitz profitieren. Die verloren bekanntermaßen eines ihrer Einsatzfahrzeuge bei einem Unfall. Jetzt können sie sich über Ersatzbeschaffung freuen, weil sich die Kreistagsmitglieder darin einig waren, dass man hier nicht zögerlich sein kann. Solch‘ ein gemeinsames Ringen um der Sache willen wünscht man sich in der Tat öfter im Sitzungssaal des Landratsamtes und nicht nur beim Abschiednehmen, weil die Geschichte einer Wahlperiode nun ausgeschrieben ist.

Inhaltlich aktiv wurden in dieser Woche auch noch Mal die Christdemokraten vom Ortsverein Schmölln/Gößnitz. Sicher auch der Wählerstimmen wegen. Doch das harte Trinkwasser in der Pleißestadt beschäftigt die Parteimitglieder und Einwohner bereits seit mehreren Jahren. Jetzt gelang es nach mehreren Anläufen endlich, sich die Verantwortlichen vom Zweckverband Wasserver- und Abwasserentsorgung „Altenburger Land“ (ZAL) an den Tisch zu holen. Und siehe da: dass hartes Wasser ein Problem für die Verbraucher ist, ist bei den Wilchwitzern angekommen. Zwar ist der Kalkgehalt nach wie vor offiziell kein Qualitätskriterium für das wertvolle Nass. Doch die Verbandschefs nehmen die gestiegenen Ansprüche ihrer Kundschaft in dieser Hinsicht inzwischen ernst. Das ist die gute Nachricht dieser Info-Veranstaltung am Mittwoch in Gößnitz. Doch politischer Wille allein wird wohl nicht genügen, um Mehrheiten für eine – nicht billige – Lösung des Gößnitzer Kalkproblems zu schaffen. Und ob der Solidaritätsgedanke im ZAL-Verbandsgefüge dafür ausreicht, bleibt abzuwarten.