Kindheitserinnerungen. Es war warm und duftete. Ein herzhafter Biss in die Kruste und dann wurde mit dem Finger das Innere des Laibes rausgepult.

„Iss nicht alles, sonst bekommst du Bauchgrummeln“, warnte mich damals meine Oma. Musste sie nicht. Mein Magen verträgt bis heute einiges. Ich glaube, ihr wohlgemeinter Rat, sollte mich einschüchtern. Auch sie aß gern frisches Brot, vor allem das Ränftel, also Anschnitt oder Endstück. Damals gab es meist nur Misch- und Schwarzbrot zu kaufen.

Inzwischen sind zig Sorten dazugekommen. „Deutschland ist das Land mit der größten Brotvielfalt weltweit“, erklärte das Deutsche Brotinstitut im vergangenen Jahr.

Damit dem Verbraucher die Lust auf Neues nicht verloren geht, experimentieren die Bäcker in ihren Backstuben. So entstehen in Handarbeit Kreationen, die die Geschmacksknospen verwöhnen sollen. Was das Spezielle jener neuen Sorten ausmacht, bleibt natürlich Betriebsgeheimnis. Gewiss ist jedoch, die meist regional verwurzelten Handwerksunternehmen produzieren gesund, nachhaltig und wertschätzend. In Gera gibt es noch sieben backende Handwerksbetriebe.

Mit ihren guten Produkten und der entsprechenden Präsentation, schließlich isst das Auge mit, bescheren uns die Bäcker einen guten Start in den Tag. Dafür gebührt ihnen ein Dankeschön und der Verkäuferin hinter der Ladentheke ein Lächeln.

Übrigens: Das Brot hat eine lange Tradition. Es wurde vor ungefähr 6000 Jahren von den Ägyptern erfunden und kam mit den Römern auch nach Europa. Vor 1300 Jahren wurden in Deutschland die ersten Bäckereien eröffnet.

Handwerkskunst, die Appetit macht in den Gera Arcaden