Zu beneiden ist der Zweckverband Wasserver- und Abwasserentsorgung (ZAL) nicht.

Als Konstrukt weist er viele Besonderheiten auf, die ihm nicht zum Vorteil gereichen. Er ist verantwortlich für den ländlichen Raum im Altenburger Land, in dem Wasser- und Abwasserleitungen lange und deshalb teure Strecken überbrücken müssen. Allein das ZAL-Trinkwassernetz misst 450 Kilometer. Zu den jährlichen Investitionen in die bestehende Struktur kommen nun weitere Baustellen. Jene der 15 Brunnendörfer zum Beispiel, denen das Grundwasser allmählich ausgeht. Hier sind zehn Millionen Euro nötig, um das Problem zu lösen. In Erfurt ist das angekommen, allein die auskömmliche finanzielle Unterstützung hierfür lässt auf sich warten. Nun machen die Gößnitzer ihre Forderung nach weicherem Trinkwasser auf. Bei einem Härtegrad zwischen 24 und 25 Grad deutscher Härte ist das verständlich. Der Kalkgehalt von Trinkwasser ist – im Gegensatz zur Thüringer Trinkwasserverordnung – für die meisten Verbraucher inzwischen ein bedeutendes Kriterium geworden. Man darf gespannt sein, ob und welche Lösung der ZAL findet, um das Wasser aus Merlach weicher zu machen. Technisch ist sicher einiges möglich. Allerdings auch kostspielig. Für solche Extras braucht es Mehrheiten im Verband. Die zu finden, kommt der Quadratur des Kreises gleich.

Gößnitzer wollen weiches Wasser