Das ist klassische Kommunalpolitik: In Saalburg muss eine zentrale Kläranlage gebaut werden. Doch wohin damit, wenn die Kosten nicht ausufern sollen und nur begrenzt Grundstücke zur Verfügung stehen?

Den „Seeblick“ zu verschandeln, kommt jedenfalls für zahlreiche Einwohner offenbar nicht infrage. Die Empörung ist groß, seit Holzpflöcke erkennen lassen, wo sich das Klärwerk befinden soll. Sogar Ministerpräsident Bodo Ramelow wurde ins Spiel gebracht. Schließlich fährt er dort regelmäßig entlang. Doch so funktioniert Demokratie nun einmal nicht. In Erfurt wird keine eiserne Faust verhindern können, was in Saalburg geplant wird. Vorausgesetzt, es geht alles mit rechten Dingen zu.

Die Zeit, in der ungeklärt die Saalburger Abwässer in die Saale gelangen dürfen, ist endlich. Das Klärwerk muss gebaut werden. Doch der vorgesehene Standort wirft Fragen auf. Zweifellos hätte der Weg in die Öffentlichkeit deutlich früher gesucht werden müssen. Nicht erst dann, wenn die Entscheidung unter drei geprüften Varianten bereits gefallen ist. Auch das gehört nämlich zur Demokratie: Den Versuch zu starten, Mehrheiten für ein Projekt zu finden. Da bleibt in diesem Fall viel zu tun.

Saalburg-Ebersdorf: Klärwerk am Stauseeblick geplant