Während einige Politik-Exoten noch ihre Zweifel am Klimawandel haben, wissen Landwirte, was die Stunde geschlagen hat.

Das zeigte sich auch während des Feldrundgangs, bei dem der Erosionsschutz das Schwerpunktthema gewesen ist.

Reinhard Hirte vom Thüringer Landesamt für Landwirtschaft zog den Vergleich mit der Autoindustrie. Dort wird derzeit der Hebel komplett umgelegt. So stehe auch die Landwirtschaft vor der Herausforderung, neue Produktionsmethoden anwenden zu müssen. Freilich nicht als Kurzschlussreaktion, aber eben mit Weitblick.

Weil es den guten alten Landregen kaum noch gibt, der sanft für die Bewässerung sorgt, sind Schutzmaßnahmen erforderlich, um den Bodenabtrag bei Wolkenbrüchen einzudämmen. Das liegt im ureigensten Interesse der Landwirte, deren Erträge ganz wesentlich davon abhängen, ob die angebauten Kulturen nach der Reife geerntet werden können oder vorher in irgendeine Kanalisation gespült werden. So verständlich also der Ärger bei Dorfbewohnern ist, die Schlamm aus ihren Häusern oder Gärten schaufeln müssen, so groß ist auch der Frust bei den Pflanzenbauern, wenn sie ihre Arbeit vernichtet sehen. Es gibt also das gemeinsame Anliegen, dass der Boden auf den Feldern bleibt.

Wie das am besten gelingen kann, ist jetzt eingehend speziell für die anfälligen Flächen bei Friesau und Schönbrunn untersucht worden. „Wir müssen miteinander reden und zusammen Lösungen finden, anders geht es nicht“, hat Christian Korb als Geschäftsführer der Agrargenossenschaft Friesau betont. Er stellt sich den Diskussionen und hat bewiesen, dass er auch zum Handeln bereit ist.

Landwirte im Oberland möchten ihren Boden schützen