Saalfeld. Die AfD und Björn Höcke luden am Mittwoch zum Fest auf den Markt. Viele Saalfelder demonstrierten für eine offene Gesellschaft.

Im Rahmen des Europa- und Kommunal-Wahlkampfes hat am Mittwoch der Vorsitzende der AfD-Fraktion im Thüringer Landtag, Björn Höcke, in Saalfeld auf dem Markt gesprochen. Etwa 200 Gegendemonstranten – Linke, Christen, Sozialdemokraten, Grüne – bekundeten ihre Kritik am Saalfelder Auftritt des aus ihrer Sicht rechtsextremen Landespolitikers.

Vor etwa 150 Anhängern und Interessierten griff Höcke Thüringens Ministerpräsidenten Bodo Ramelow (Linke) persönlich an. Höcke bezeichnete Ramelow als „Inshallah-Bodo“ und bezog sich auf den Tag im Jahr 2015, als Ramelow Flüchtlinge auf dem Saalfelder Bahnhof willkommen hieß. Flüchtlinge, „die sobald wie möglich wieder verschwinden sollen, wenn wir in Regierungsverantwortung stehen“. Millionen Euro würden für die Eingliederung von alleinreisenden Minderjährigen „mit starkem Bartwuchs“ aufgebracht. Höcke: „Das Geld muss für unsere Leute ausgegeben werden, was denn sonst?“

AfD-Kundgebung und Gegendemo in Saalfeld

Die Polizei sicherte die verschiedenen Kundgebungen am Mittwoch in Saalfeld.
Die Polizei sicherte die verschiedenen Kundgebungen am Mittwoch in Saalfeld. © zgt
Die Polizei sicherte die verschiedenen Kundgebungen am Mittwoch in Saalfeld.
Die Polizei sicherte die verschiedenen Kundgebungen am Mittwoch in Saalfeld. © zgt
Wahlkampf der AfD in Saalfeld.
Wahlkampf der AfD in Saalfeld. © zgt
Wahlkampf der AfD in Saalfeld.
Wahlkampf der AfD in Saalfeld. © zgt
Wahlkampf der AfD in Saalfeld.
Wahlkampf der AfD in Saalfeld. © zgt
Wahlkampf der AfD in Saalfeld.
Wahlkampf der AfD in Saalfeld. © zgt
Wahlkampf der AfD in Saalfeld.
Wahlkampf der AfD in Saalfeld. © zgt
Verschiede Gruppen äußerten Protest gegen die Auftritte der AfD-Politiker.
Verschiede Gruppen äußerten Protest gegen die Auftritte der AfD-Politiker. © zgt
Verschiede Gruppen äußerten Protest gegen die Auftritte der AfD-Politiker.
Verschiede Gruppen äußerten Protest gegen die Auftritte der AfD-Politiker. © zgt
Verschiede Gruppen äußerten Protest gegen die Auftritte der AfD-Politiker.
Verschiede Gruppen äußerten Protest gegen die Auftritte der AfD-Politiker. © zgt
Verschiede Gruppen äußerten Protest gegen die Auftritte der AfD-Politiker.
Verschiede Gruppen äußerten Protest gegen die Auftritte der AfD-Politiker. © zgt
Verschiede Gruppen äußerten Protest gegen die Auftritte der AfD-Politiker.
Verschiede Gruppen äußerten Protest gegen die Auftritte der AfD-Politiker. © zgt
Verschiede Gruppen äußerten Protest gegen die Auftritte der AfD-Politiker.
Verschiede Gruppen äußerten Protest gegen die Auftritte der AfD-Politiker. © zgt
Verschiede Gruppen äußerten Protest gegen die Auftritte der AfD-Politiker.
Verschiede Gruppen äußerten Protest gegen die Auftritte der AfD-Politiker. © zgt
Verschiede Gruppen äußerten Protest gegen die Auftritte der AfD-Politiker.
Verschiede Gruppen äußerten Protest gegen die Auftritte der AfD-Politiker. © zgt
Verschiede Gruppen äußerten Protest gegen die Auftritte der AfD-Politiker.
Verschiede Gruppen äußerten Protest gegen die Auftritte der AfD-Politiker. © zgt
Verschiede Gruppen äußerten Protest gegen die Auftritte der AfD-Politiker.
Verschiede Gruppen äußerten Protest gegen die Auftritte der AfD-Politiker. © zgt
Verschiede Gruppen äußerten Protest gegen die Auftritte der AfD-Politiker.
Verschiede Gruppen äußerten Protest gegen die Auftritte der AfD-Politiker. © zgt
Verschiede Gruppen äußerten Protest gegen die Auftritte der AfD-Politiker.
Verschiede Gruppen äußerten Protest gegen die Auftritte der AfD-Politiker. © zgt
Verschiede Gruppen äußerten Protest gegen die Auftritte der AfD-Politiker.
Verschiede Gruppen äußerten Protest gegen die Auftritte der AfD-Politiker. © zgt
Verschiede Gruppen äußerten Protest gegen die Auftritte der AfD-Politiker.
Verschiede Gruppen äußerten Protest gegen die Auftritte der AfD-Politiker. © zgt
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Der aus Rudolstadt stammende Kommunalwahlkandidat Karlheinz Frosch erklärte: „Die Tendenz geht ganz klar zum Neo-Kommunismus.“ Und weiter: „Eine bunte Gesellschaft ist nichts Gutes, sie ist der Untergang unserer nationalen Identität.“ Frosch: „Blau ist bunt genug.“

Die Saalfelder Stadtratskandidatin Verena Sigmund erklärte: „Wer unser Gastrecht wahrnimmt, hat verdammt noch mal nach unseren Regeln zu leben.“ Sie kritisierte: „Wir Deutschen dürfen nicht mehr sagen, wie uns ums Herz ist.“ Der Landtagsabgeordnete Rainer Kräuter (Linke) unterstützte die Kritiker der AfD. Bei dieser Partei werde „jedes Thema benutzt, um auszugrenzen und zu verachten“. Aus seiner Sicht „geht es bei den Grundfragen des Lebens nur zusammen, im Kompromiss“. Die Pfarrerin Christina Weigel erklärte der OTZ: „Es ist wichtig, wieder eigene Friedensschritte bewusst zu gehen und sich nicht zurückzuziehen in die Passivität“. Sie könne sich nicht raushalten aus der Politik – „darum bin ich der Wendezeit Pfarrerin geworden“. Annegret Geißler ist aus Weimar angereist, „um die AfD mit ihren eigenen Argumenten zu konfrontieren“. Sie lese im AfD-Programm Dinge, die sie sehr beunruhigen. „Der Grundwehrdienst soll wieder eingeführt werden – na, ich weiß nicht, wie viele von denen das wissen.“ Sie stößt sich auch an AfD-Programmatik wie „Kultur soll sich am Markt behaupten“. Ihr Sohn sei Schauspieler am Theater in Rudolstadt, sie fragt sich, ob „am Markt behaupten“ bedeute, dass die öffentliche Hand die Kultur nicht mehr fördern soll?

Sebastian Heuchel (Grüne) erklärte, er sehe durch die AfD „Grundrechte in Frage gestellt“ und weise AfD-Kritik an der europäischen Integration zurück. Die Europäische Union sei „eine Errungenschaft und ein Friedensprojekt“.

Die SPD-Stadträtin Heike Grosse demonstrierte für ein friedliches Saalfeld „ohne Fremdenhass und Antisemitismus“. Sie erklärte: „Wir wollen nicht, dass Saalfeld nach rechts abrutscht.“ Es sei wichtig, in diesen Zeiten Gesicht zu zeigen.