Apolda. Thüringens Migrationsministerin Doreen Denstädt hat nach dem Brand in einer Flüchtlingsunterkunft in Apolda mit einem Todesopfer Spekulationen zur Brandursache abgelehnt.
Migrationsministerin Doreen Denstädt hat nach einem Brand in einer Flüchtlingsunterkunft mit einem Todesopfer voreilige Einschätzungen über die Brandursachen abgelehnt. Es sei zu früh für weitere Aussagen zum Hergang, teilte die Grünen-Politikerin am Sonntag mit. "Die Staatsanwaltschaft ermittelt zum Sachverhalt. Dies geschieht sorgfältig und umfassend. Daher sollten sich alle bis zum Abschluss der Ermittlungen mit vorzeitigen Schlüssen zurückhalten", betonte Denstädt.
Todesermittlungsverfahren eingeleitet
Die Staatsanwaltschaft Erfurt habe ein sogenanntes Todesermittlungsverfahren eingeleitet, sagte ein Sprecher der Polizei am Sonntag. In solchen Brandfällen mit Todesopfern sei das das standardmäßige Vorgehen. Dafür müsse auch kein Anfangsverdacht auf ein Verbrechen im Raum stehen.
Denstädt lobt Einsatzkräfte
Migrationsministerin Denstädt sprach in ihrer Mitteilung von einem erschütternden Ereignis und sprach der Familie und den Verletzten ihr Mitgefühl aus. Sie lobte die Arbeit der Einsatzkräfte: "Polizei, Feuerwehr, Bürgermeister, Landratsamt, Landesverwaltungsamt – alle sorgten gemeinsam für einen reibungslosen und für die Betroffenen nicht zusätzlich belastenden Ablauf."
Thüringer Politiker bekunden Beileid
Innenminister Georg Maier (SPD) hat seine Anteilnahme für die Brandopfer von Apolda bekundet. „In Gedanken bin ich bei den Eltern und Angehörigen des toten Kindes und möchte mein Beileid aussprechen“, sagte er. „Die Brandursache muss nun schnell geklärt werden. Die Kriminalpolizei ermittelt mit Hochdruck.“ Maier dankte auch den zahlreichen Rettungskräften, die das Feuer zügig unter Kontrolle bekommen und 250 Bewohner evakuiert haben. „Nun gilt es, die acht Verletzten gut zu versorgen und die Menschen an anderer Stelle unterzubringen.“
Ministerpräsident Bodo Ramelow (Linke) äußerte sich ähnlich. "Meine Gedanken sind bei der Familie und in der Trauer verbunden!", twitterte er. "Allen Verletzten eine schnelle Genesung. Danke an die Feuerwehr, Rettungsdienste, Polizei, Bürgermeister Eisenbrand und allen Mitarbeitenden die gerade alles unternehmen um zu helfen."
Grünen-Fraktionschefin Astrid Rothe-Beinlich schrieb: "Unsere Gedanken sind ganz besonders bei den Eltern des getöteten Kindes, aber auch bei allen Verletzten. Sie brauchen nun zunächst schnelle Hilfe und dann unser aller Unterstützung und Solidarität. Wie auch immer es zu den furchtbaren Brand kam, nach der ersten Hilfe braucht es Aufklärung, wie das passieren konnte. Wir sind zutiefst betroffen."
Innenministerin Faeser zu Brand in Apolda: Ermittlungen laufen
Apolda/Berlin (dpa) - Bundesinnenministerin Nancy Faeser (SPD) hat den Betroffenen nach dem Brand in einer Geflüchtetenunterkunft in Apolda ihr Mitgefühl ausgedrückt. «Die Ermittlungen zu den Hintergründen laufen. Die Sicherheitsbehörden des Bundes stehen mit der Thüringer Polizei in ständigem Austausch und jederzeit zur Unterstützung bereit», schrieb sie zudem am Sonntagmittag auf Twitter.
Großeinsatz wegen Feuer in Gemeinschaftsunterkunft - Die Fotos