Erfurt. “Das große Ziel muss sein, dass jeder Thüringer schwimmen kann“, sagte der sportpolitische Sprecher der CDU-Fraktion.

Mit einem Rundumschlag möchte die CDU-Fraktion im Landtag die Menschen in Thüringen zu besseren Schwimmern machen. "Das große Ziel muss sein, dass jeder Thüringer schwimmen kann", sagte der sportpolitische Sprecher der CDU-Fraktion, Thadäus König, laut Mitteilung vom Sonntag. Einen entsprechenden Antrag wolle die Fraktion am Freitag in der Landtagssitzung einbringen, hieß es weiter in der Mitteilung. Gerade bei Kindern gebe es großen Nachholbedarf.

Mit ihrem Antrag möchte die CDU-Fraktion erreichen, dass alle Erstklässler beziehungsweise Vorschulkinder jeweils zu Beginn des Kindergarten- oder Schuljahres einen Gutschein über 50 Euro als Anreiz für den Besuch eines Schwimmkurses erhalten. Kommunen mit Schwimmbädern sollen mit mehr Geld vom Land gefördert werden. Der Bau und die Modernisierung von Schulschwimmhallen soll demnach zusätzlich mit einem höheren Prozentsatz gefördert werden.

Personalmangel ist große Herausforderung für kleinere Freibäder

Gleichzeitig soll nach dem Willen der Union die Ausbildung zur Fachkraft für Bäderbetriebe am Standort Thüringen gestärkt werden. "Konkret soll die theoretische Ausbildung wieder an einer Thüringer Berufsschule angesiedelt werden", hieß es in der Mitteilung der Fraktion. Der Personalmangel ist eine große Herausforderung gerade für kleinere Freibäder, die gerade in der Saison häufig auf Unterstützung von Rettungsschwimmern der Deutschen Lebens-Rettungs-Gesellschaft (DLRG) angewiesen sind.

Auch das Land hatte bereits auf die Problematik reagiert, die sich etwa aus den in der Pandemie ausgefallenen Schulschwimmkursen ergeben hatten. So wurde etwa ein Landesaktionsprogramm ins Leben gerufen und es gab etwa Gutscheine für Schwimmkurse.

Wieder mehr Badetote in Thüringen

Einen gewissen Aufholeffekt belegten Zahlen der DLRG vom April, wonach 2022 deutlich mehr Kinder als in den Corona-Jahren in Thüringen Schwimmen gelernt haben. So seien insgesamt 743 Schwimmabzeichen in Thüringen abgenommen worden - mehr als doppelt so viele wie 2021. Vor der Pandemie waren es allerdings noch 923 gewesen.

Zudem verzeichnete die DLRG nach Angaben von Februar wieder mehr Badetote: In Thüringen sind demnach 2022 mindestens neun Menschen ertrunken. Das waren demnach sieben Todesfälle mehr als im Jahr zuvor. Sieben Menschen ertranken 2022 im Freistaat in Flüssen und Gewässern, jeweils einen Todesfall gab es in einem Schwimmbad und in einem Teich. Auch deutschlandweit war seit einigen Jahren wieder ein Anstieg an tödlichen Unfällen im Wasser verzeichnet worden.