Erfurt. Im ersten Halbjahr konnte im Freistaat kein einziges neues Windkraftwerk aufgestellt werden, wie aus einer Auswertung eines Beratungsunternehmen hervorgeht.

Der Ausbau der Windenergie in Thüringen stockt. Im ersten Halbjahr wurde im Freistaat keine einzige Windkraftanlage neu installiert, wie aus einer Auswertung hervorgeht, die das Beratungsunternehmen Deutsche Windguard im Auftrag des Bundesverbands Windenergie und des Industrieverbands VDMA erstellte und die am Dienstag in Berlin präsentiert wurde.

Ähnlich sieht es in den Stadtstaaten Bremen, Berlin und Hamburg sowie im Nachbarbundesland Sachsen aus. In Sachsen war der Netto-Zubau von Leistung durch Windkraftanlagen sogar negativ, weil drei Windenergieanlagen zurückgebaut wurden.

Sachsen-Anhalt installierte elf neue Windkraftwerke und baute alte um

Dagegen verzeichneten andere Bundesländer teils kräftige Zuwächse: In Schleswig-Holstein wurden 125 neue Windenergieanlagen im ersten Halbjahr errichtet. Das nördlichste Bundesland ist damit Spitzenreiter in der Auflistung. Thüringens Nachbar Sachsen-Anhalt kommt auf elf neu installierte Windkraftanlagen. Führend ist Sachsen-Anhalt den Daten zufolge beim sogenannten Repowering, also dem Austausch älterer durch leistungsfähigere Anlagen. Dieser Anteil liegt demnach in Sachsen-Anhalt bei 39 Prozent und damit deutlich über anderen Bundesländern.

Die Bundesregierung will, dass 2030 erneuerbare Energieträger 80 Prozent des Bruttostromverbrauchs abdecken. Dazu sollen dann Windräder etwa 115 Gigawatt an installierter Leistung beitragen. Dafür ist dem Konzept zufolge ein Zubau von 10 Gigawatt pro Jahr notwendig.

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