Erfurt. Etwa 32.000 Kriegsflüchtlinge aus der Ukraine sind im vergangenen Jahr nach Thüringen gekommen. Dadurch ist an den Schulen im Land der Anteil der Schüler mit ausländischen Wurzeln gestiegen.

In Thüringen haben 10,5 Prozent der Schülerinnen und Schüler einen Migrationshintergrund. Das geht aus einer Antwort des Thüringer Bildungsministeriums auf eine Kleine Anfrage des AfD-Abgeordneten Denny Jankowski hervor. Der Anteil bezieht sich auf das endende Schuljahr 2022/2023 und ist in den vergangenen Jahren leicht gestiegen. Im Schuljahr 2021/22 lag der Anteil von Schülern mit Migrationshintergrund im Freistaat bei 8,3 Prozent.

Migrationshintergrund definiert das Bildungsministerium nach den Regeln der Kultusministerkonferenz – wenn also eine Schülerin oder ein Schüler im Ausland geboren wurde, keine deutsche Staatsbürgerschaft hat oder die Familiensprache nicht Deutsch ist.

Überfall Russlands auf Ukraine für Anstieg mitverantwortlich

Aus der Antwort des Ministeriums wird sichtbar, dass der russische Überfall auf die Ukraine der zentrale Grund dafür ist, dass heute mehr Kinder mit Migrationshintergrund an den Thüringer Schulen lernen als zuvor. So lag der Anteil der in der Ukraine geborenen Schüler den Angaben nach zwischen den Schuljahren 2015/16 und 2021/22 bei etwa 0,1 Prozent. Im ablaufenden Schuljahr war ihr Anteil sprunghaft auf etwa 1,7 Prozent gestiegen. Nur in Syrien geborene Schüler machten zuletzt einen ähnlich großen Anteil unter den jungen Migranten aus.

Insgesamt waren nach früheren Angaben der Landesregierung im vergangenen Jahr etwa 32.000 Kriegsflüchtlinge aus der Ukraine in den Freistaat gekommen. Unter ihnen sind viele Frauen und Kinder beziehungsweise Jugendliche.

Die Antwort auf die Kleine Anfrage macht zudem deutlich, dass nur an sehr wenigen Schulen in Thüringen ein erheblicher Anteil der Schüler einen Migrationshintergrund hat. An 430 von insgesamt etwa 960 allgemeinbildenden Schulen liege der Anteil von Schülern mit Migrationshintergrund bei maximal 5 Prozent, heißt es. In 212 weiteren Schulen liege der Vergleichswert bei 5 bis 10 Prozent. Nur in zwölf Schulen landesweit gebe es mehr Schüler mit als ohne Migrationshintergrund.