Erfurt. Alexander Nachama wird ab September Militärrabbiner in Potsdam. Es gibt Gründe dafür, warum er Thüringen verlässt.

Ja, er verlasse Thüringen, doch nicht mit leichtem Herzen, bestätigte am Dienstag Landesrabbiner Alexander Nachama. Ab 1. September tritt er seine neue Berufung als Militärrabbiner in Potsdam an. Neben familiären Gründen, es gibt in Thüringen keine jüdische Schule, stelle er sich gern den Herausforderungen eines Amtes, dass es noch nicht lange gibt. Als Militärrabbiner werde er es ermöglichen, dass jüdische Bundeswehrangehörige ihren Glauben auch im Dienst leben können. Doch er werde als Seelsorger werde er nicht nur für Soldatinnen und Soldaten jüdischen Glaubens da sein, sondern für alle, die es wünschen. Zu seinen neuen Aufgaben könne auch auch die Begleitung zu Auslandseinsätzen gehören.

Alexander Nachama, Enkel des einstigen bekannten Oberkantors Estrongo Nachama, trat im September 2018 sein Amt als Landesrabbiner in Thüringen an. Die jüdische Landesgemeinde zählt etwa 700 Mitglieder. Fünf Jahre mit vielen persönlichen Begegnungen, die nicht spurlos an ihm vorbeigingen, betont er. Zu den nachhaltigen Erlebnissen dieser Zeit gehöre die Übergabe der neuen Thora-Rolle, die seiner Gemeinde die Kirchen des Landes stifteten.

Man bedauere den Weggang von Alexander Nachama, so der Vorsitzende der jüdischen Landesgemeinde Reinhard Schramm. Dank seiner Arbeit als Rabbiner sei das religiöse Leben der Gemeinde wieder auf feste Füße gestellt worden. Er habe durch seine Persönlichkeit viel zur Stabilität und zum Zusammenwachsen der Gemeinde getan und sei für ihre Mitglieder zu einer wichtigen Vertrauensperson geworden. Man suche bereits nach einem Nachfolger, der die Gemeinde in diesem Sinne weiterführe, so der Landesvorsitzende. Für die Gottesdienste der anstehenden hohen Festtage im Herbst, die im September mit dem jüdischen Neujahrsfest Rosch Haschana und dem Versöhnungsfest Jom Kippur beginnen, wird Alexander Nachama aber noch einmal nach Erfurt kommen.

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