Erfurt. Um alle Kinder ihren Möglichkeiten und Bedürfnissen entsprechend individuell fördern zu können, müssten die Bedingungen zum Gelingen der Inklusion erfüllt sein, fordert die LEV.

Für die Landeselternvertretung (LEV) Thüringen ist die Inklusion an Schulen nicht verhandelbar. Wer die Inklusion an Schulen als „Ideologieprojekt“ bezeichne, „tritt die Bildungsgerechtigkeit mit Füßen“, stellt LEV-Sprecherin Claudia Koch mit Blick auf die Äußerungen von Thüringens AfD-Fraktionschef Björn Höcke in einem Interview klar. In der Praxis erlebe der LEV allerdings, dass es bei der Umsetzung hakt.

Um alle Kinder ihren Möglichkeiten und Bedürfnissen entsprechend individuell fördern zu können, müssten die Bedingungen zum Gelingen der Inklusion erfüllt sein, fordert der LEV. Bisher verhinderten fehlende Fachkräfte, der Mangel an Lehrkräften und eine unzureichende Ausstattung der Schulen, dass Eltern die optimalen Bedingungen für ihre Kinder wählen könnten.

Mehr Lehrkräfte gefordert

Der LEV fordere deshalb unter anderem mehr Lehrkräfte im Unterricht, Schulsozialarbeit an allen Schulen und multiprofessionelle Teams. In Förderschulen sieht der LEV „gleichberechtigte Partner, die im Sinne der Bildungspartnerschaft zu stärken sind“.

Der Thüringer AfD-Vorsitzende Björn Höcke hatte mit seinem Auftritt beim MDR-Sommerinterview für Entsetzen bei Bildungs- und Sozialverbänden sowie Gewerkschaften gesorgt. Seine Äußerungen, dass die inklusive Beschulung von Kindern mit Behinderung oder der „Gender-Mainstream-Ansatz“ Ideologieprojekte seien, von denen das Bildungssystem „befreit“ werden müsste, bezeichneten seine Kritiker als „Tabubruch“ und „Angriff auf die Menschenwürde“.

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