Frankfurt (Oder). Seit Montag gibt es am Grenzübergang in Frankfurt (Oder) stationäre Kontrollen. Wie sieht das in der Praxis aus? Ein Besuch vor Ort.

Vom Gehsteig hat man an die beste Sicht auf die stationäre Grenzkontrolle. An diesem Mittwochmorgen kontrollieren fünf Bundespolizisten nur wenige Meter vor der polnischen Grenze in Frankfurt (Oder) – der Stadtbrücke – wer nach Deutschland einreist. Drei Beamte stehen auf der linken Seite der Fahrbahn, zwei Beamte auf der Mittelinsel. Im Minutentakt hebt einer seine Kelle. Er hält Fahrzeuge an, die auffällig sind. Einen silbernen Transporter, einen weißen Transporter. Dann einen braunen Transporter mit einem polnischen Kennzeichen. Als er die Fahrerin begrüßt, öffnet eine Polizistin schon die Schiebetür zur Ladefläche. Geräuschvoll rastet die Tür ein. Der Blick der Polizistin wandert in den Innenraum. Er ist leer – keine Menschen, die illegal nach Deutschland einreisen. Sie schließt die Tür, hebt ihren Daumen in Richtung ihrer Kollegen und wünscht eine „schöne Weiterfahrt“.

Seit Montagnachmittag ist die Stadtbrücke in Frankfurt (Oder) einer von drei Schwerpunkten der stationären Grenzkontrollen zu Polen. Rund um die Uhr will die Bundespolizei dort kontrollieren. Ein Zelt auf einem Grünstreifen vor der Stadtbrücke in der Grenzstadt zeugt davon. Es ist beheizt. Finden die Polizisten Migranten, die von Schleusern nach Deutschland transportiert werden, überprüfen sie in dem Zelt ihre Personalien. Anschließend werden sie in die Erstaufnahmeeinrichtung für geflüchtete Menschen nach Eisenhüttenstadt gebracht. Der Anblick wirkt weniger schön, könnte womöglich aber hilfreich sein – im Kampf gegen internationale Schleuserkriminalität und illegale Migration.

Von Dienstag auf Mittwoch zählt die Bundespolizei 22 illegale Einreisen