Tel Aviv. Im Krankenhaus in Ashkelon werden auch Hamas-Terroristen behandelt – vielen gefällt das nicht. Doch die Ärzte fühlen sich verpflichtet.

Neongelb, vollgetankt und jederzeit startbereit sind die mobilen Intensivstationen, die auf dem Parkplatz vor der Notaufnahme nur auf den Einsatzbefehl warten – im doppelten Sinne. Hier, im Barzilai-Krankenhaus in der südisraelischen Stadt Ashkelon, werden die verwundeten Soldaten der Bodenoffensive in Gaza versorgt werden, wenn sie denn beginnt. Nur zehn Kilometer entfernt von hier beginnt der Gazastreifen. Zehntausende Soldaten sind an der Grenze stationiert, jederzeit kann der Marschbefehl kommen. Niemand weiß, wann. Aber alle hier wissen: Es wird viel Blut fließen.

„Wir sind in Warteposition für das, was kommt“, sagt Ilena Markman, Chirurgin in der Notaufnahme. Von einer Ruhe vor dem Sturm kann jedoch keine Rede sein. Gar nichts ist ruhig in Ashkelon. Ständig heulen die Sirenen. Immer noch halten die Terrorgruppen im Gazastreifen den Süden Israels unter Beschuss. Ein Teil des Krankenhauspersonals schläft derzeit im Untergrundbereich des Krankenhauses, weil es zu gefährlich wäre, nach Hause zu fahren.