Triptis. Nachbetrachtungen zum mehrtägigen Brand am Heinrichstein ziehen sich              wie ein roter Faden durch den Kreisfeuerwehrtag in Triptis         

Ob Rechenschaftsbericht, Grußwort oder Diskussionsbeitrag – der mehrtägige Brand am Heinrichstein im April zog sich am Samstag wie ein roter Faden durch den Kreisfeuerwehrtag in Triptis. An der knapp zweieinhalbstündigen Versammlung nahmen etwa 50 Delegierte und Gäste teil.

Den Reigen der Heinrichstein-Nachbetrachtungen eröffnete Ina Papmeyer-Wohlfarth als Vorsitzende des Kreisfeuerwehrverbandes (KFV) Saale-Orla. Der Kampf der Mitglieder gegen die Flammen habe die Bevölkerung derart beeindruckt, dass Feuerwehrleute von Gewerbetreibenden Rabatte angeboten bekommen hätten. „Wir sollten aber nicht erst eine Katastrophe brauchen, um Respekt vor der Arbeit der Einsatzkräfte zu haben“, kommentierte sie.

„Ich danke für den heldenhaften Einsatz an sechs Tagen und Nächten ab Ostersonntag am Heinrichstein“, führte Landrat Thomas Fügmann (CDU) aus. Vor Ort sei zwar „alles richtig gemacht“ worden, dennoch gebe es „Reserven“. So kündigte er an, dass im Haushalt des Saale-Orla-Kreises „Umschichtungen“ vorgenommen werden, um Geld für notwendige Feuerwehrinvestitionen locker zu machen. Es gehe zunächst um etwa 40.000 Euro beispielsweise für Atemschutzfilter und eine Drohne, erklärte Fügmann auf Nachfrage der OTZ. Für den 3. Juni kündigte er eine Dankeschönveranstaltung in der Schleizer Wisentahalle an. Außerdem sagte Fügmann: „Am Heinrichstein habe ich zum ersten Mal so richtig erlebt, dass die Feuerwehrfrauen einen genau so tollen Job machen wie die Feuerwehrmänner.“

Der Linke-Landtagsabgeordnete Ralf Kalich sagte, dass er in seiner Regierungsfraktion am Beispiel Heinrichstein die Problematik des Flächenbrandes in einem Naturschutzgebiet angesprochen habe, „hier müssen wir Dinge überdenken“. Sein CDU-Kollege Christian Herrgott nannte es „nur noch peinlich“, dass Einsatzkräfte am Heinrichstein teils das private Mobiltelefon einsetzen mussten, weil es „nach so vielen Jahren“ noch immer keinen flächendeckenden Digitalfunk gibt. Feuerwehrleute sprachen unter anderem die Einsatzortverpflegung an und Fügmann räumte ein, dass an die Hygiene, konkret an mobile Toiletten, „nur oberflächlich gedacht“ worden sei. Der Heinrichstein habe gezeigt, dass die Freiwilligen „zu allem bereit“ seien, sagte der Triptiser Stadtbrandmeister Uwe Eitner. Dazu im Widerspruch stünde aber die Fülle von Problemen und so sei es „an der Zeit, dass die Gremien aus dem Arsch kommen“.

Emotionaler Höhepunkt der Veranstaltung war dennoch die Auszeichnung von Harald Büttner mit dem Großen Brandschutzehrenzeichen am Bande des Thüringer Feuerwehrverbandes (TFV) für seinen 60-jährigen Dienst in der Freiwilligen Feuerwehr Langenorla. Für Verdienste um die Feuerwehr wurde Landrat Thomas Fügmann mit einer TFV-Ehrennadel bedacht. Und Landratsamts-Pressesprecherin Brit Wollschläger wurde mit Blumen für die Unterstützung des KFV gedankt.

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