Stadtroda. Dass die CDU-Fraktion künftig zwei Sitze weniger hat, führt Spitzenkandidat Andreas Klaus auch darauf zurück, dass es bei dieser Wahl mit der FDP und der FWG Quirla/Dorna zwei Listen mehr gegeben hat. „Es gab also eine Verteilung der Sitze im bürgerlichen Lager, die uns mehr getroffen hat als andere.“

Per WhatsApp habe er am Montag, am frühen Nachmittag, von seinem großen Wahlerfolg erfahren, sagte Klaus Fickler. „Ich bin jetzt noch ganz aufgeregt und bedanke mich für das Vertrauen der Wähler.“

Als Spitzenkandidat der SPD/Offene Liste, die mit sechs Bewerbern ins Rennen um Sitze im neu zu wählenden Stadtrodaer Stadtrat ging, bekam der 57-Jährige 1077 Stimmen - und damit so viele wie kein anderer Kandidat. Zum Vergleich erhielt Ingolf Weiß, der Spitzenkandidat der Freien Wählergemeinschaft (FWG), mit 755 die zweitmeisten Stimmen. „Ich war von dem Stimmenzuwachs zum dritten Mal in Folge bei einer Wahl total überrascht“, sagte Fickler. „Ich werte das als Zeichen, dass unsere Fraktion in den vergangenen Jahren gute Politik gemacht hat. Das Wahlergebnis ist ein Ansporn für uns, so weiterzumachen wie bisher.“ Fickler bedauert allerdings, dass seine Partei nicht mehr als drei Mandate im Stadtrat bekommen hat.

In der letzten Legislatur nicht dabei, künftig aber mit einem Sitz im Stadtrodaer Stadtrat ­vertreten ist die FDP mit Marco Lipowski. Der 38-jährige, selbstständige Steuerberater engagiere sich bereits an anderen Stellen ehrenamtlich für die Entwicklung der Stadt. Die FDP will sich mit Sachverstand, ­Gestaltungsoptimismus und zukunftsweisenden Ideen in die Stadt- und Regionalentwicklung einbringen und auch mit ‚nur‘ einem Stadtratsmitglied neue Themen auf die Tagesordnungen setzen.

„Auch wenn wir zwei Sitze verloren haben, sind wir noch zweitstärkste Kraft im Stadtrat. Wir werden aber auch mit vier Leuten unser Bestes geben“, sagte Andreas Klaus. Er war zur Wahl auf der Liste der CDU als Spitzenkandidat angetreten und hat 494 Stimmen erhalten. Dass die CDU-Fraktion künftig zwei Sitze weniger hat, führt Klaus auch darauf zurück, dass es bei dieser Wahl mit der FDP und der FWG Quirla/Dorna zwei Listen mehr gegeben hat. „Es gab also eine Verteilung der Sitze im bürgerlichen Lager, die uns mehr getroffen hat als andere.“

Die Linke: Es geht nicht um Parteiklüngel, sondern um Stadtroda

Eine konkrete Aussage zum Wahlergebnis treffen konnte Thomas Riedl von der Partei Die Linke am Montag gegen 16.45 Uhr noch nicht. „Ich habe bisher nur mitgeteilt bekommen, dass wir statt drei nur noch zwei Sitze im Stadtrat haben. Ansonsten habe ich noch keinerlei Informationen und Zahlen“, sagte er. Gemeinsam mit Klaus-Dieter Girlich sitzt er auch künftig im Rat der Stadt, um die Interessen der Bürger zu vertreten. „Nach wie vor ist mir bei der Arbeit aber wichtig, dass es nicht um Parteiklüngel geht, sondern um Stadtroda, die jeweilige Sache an sich und derzeit ganz konkret darum, dass wir aus dem Haushaltssicherungskonzept rauskommen“, sagte Riedl.

Sehr zufrieden mit dem Ausgang der Wahl zeigte sich Ingolf Weiß von der FWG, die mit acht Mandaten die stärkste Fraktion im Stadtrat bildet. „Das ist ein gutes Ergebnis, das nicht überraschend kommt. Es ist eine schöne Bestätigung für unsere geleistete Arbeit“, sagte Weiß. „Ich denke, dass wir mit der Besetzung auch weiterhin eine gute, sachbezogene und konstruktive Arbeit leisten können.“

Neu in den Stadtrat einge­zogen ist mit zwei Kandidaten die FWG Quirla/Dorna. „Aus meiner Sicht ist das ein schönes ­Ergebnis. Es zeigt, dass wir über unsere Ortsteilgrenzen hinaus ernstgenommen werden. Dankeschön den Wählern aus Stadtroda und den anderen Ortsteilen, die uns mit vielen Stimmen unterstützten. Dankeschön insbesondere auch den vielen Wahlhelfern, die für ein unangemessen winziges Trinkgeld bis in die Nacht herein ausgezählt haben. Ich würde mich freuen, wenn im Stadtrat von Beginn an sachliche Debatten der Parteien- und Fraktionspolitik weichen“, sagte Robin Kusch. Der Ortsteilbürgermeister von Quirla/Dorna zieht gemeinsam mit Manuela Näther-Srock in den Stadtrodaer Stadtrat ein.

„Ich freue mich, dass aus den Ortsteilen unserer Stadt Kandidaten gewählt worden sind und somit Mitspracherecht bei Abstimmungen haben werden“, sagte Stadtrodas Bürgermeister Klaus Hempel (FWG). Auch freue er sich, dass die FWG, die ihn unterstützt, wieder die meisten Mandate im Stadtrat bekommen hat.

„Grundsätzlich hat, bis auf wenige Einzelpersonen, die Zusammenarbeit unabhängig von Partei oder Wählergemeinschaft immer gut funktioniert. Vielleicht verbessert es sich jetzt sogar noch durch einige neue Ratsmitglieder“, sagte Hempel. Er hofft nun, dass die von den Bürgern gewählten Kandidaten ihre Verantwortung - und somit ihr Mandat - auch annehmen.

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