Jena. 500 junge Leute gingen beim Christopher Street Day für die Vielfalt der Lebensformen auf die Straße.

Christopher Street Day (CSD) war am Sonnabend in Jena: 500 Menschen schlossen sich einer Parade an, die einmal quer durch das Stadtzentrum führte. Bei den Gästen des zeitgleich noch laufenden Trödelmarktes und in den Straßencafés löste dies in jedem Fall neugierige Blick aus. Mehrere sagten: „Die Bunten kommen!“ Auch vorm Jenaer Rathaus wehte die Regenbogenfahne.

Nach 20 Jahren gab es erstmals wieder CSD in Jena. Gegen Vorurteile und für ein „offenes und queeres Thüringen“ gingen die Teilnehmer auf die Straße. Sie verlangten mehr Sichtbarkeit und Akzeptanz jeglicher Liebe und Identität in Jena und auf der ganzen Welt. Zum CSD wurde thüringenweit aufgerufen, und besonders bei Schülern war das Interesse groß. Als Vertreter der Politik ward am Markt der Linke Landtagsabgeordnete Torsten Wolf gesehen. Der berichtete, dass es in Thüringer klarer Bildungsauftrag sei, alle Lebensformen nicht nur zu tolerieren, sondern auch zu akzeptieren. Bei Zwischenkundgebungen hörten die Teilnehmer insgesamt acht Forderungen, unter anderen die nach mehr Vielfalt im Bildungswesen.

Der CSD erinnert an den ersten bekanntgewordenen Aufstand von Homosexuellen und anderen sexuellen Minderheiten gegen die Polizeiwillkür in der New Yorker Christopher Street. Das war im Jahre 1969.