Erfurt . In 20 Fällen hat sich der Verdacht bereits erhärtet. Insgesamt wurden in Thüringen bisher 201 Millionen Euro an Selbstständige und Unternehmen ausgezahlt.

Die Thüringer Aufbaubank geht bei den Corona-Soforthilfen derzeit 150 Verdachtsfällen von Betrugsversuch nach. In 20 Fällen habe sich der Verdacht erhärtet und die Betroffenen seien angehört worden, bevor über das weitere Vorgehen entschieden werde, teilte das Wirtschaftsministerium auf Anfrage in Erfurt mit. Alle aktuellen Entwicklungen im kostenlosen Corona-Liveblog.

Teilweise hätten die Firmen erst nach ihrem Antrag auf Staatshilfe gemerkt, dass ihr wirtschaftlicher Schaden durch die Corona-Krise nicht so hoch wie angegeben ausfalle und gar nicht eingetreten sei. Sie würden das gezahlte Geld dann anteilig oder vollständig zurückzahlen. Anzeigen wegen Subventionsbetrugs seien bisher noch nicht gestellt worden.

Zudem filterten die Fachleute der Landesförderbank bisher mehr als 13.000 Doppelanträge sowie unvollständige oder nicht förderfähige Anträge heraus. Sie seien abgelehnt oder nicht bewilligt worden.

„Thüringen geht den Weg einer zügigen Fördermittelauszahlung, ohne gleichzeitig auf die Einhaltung von grundlegenden Prüfstandards zu verzichten“, erklärte Wirtschaftsminister Wolfgang Tiefensee (SPD). Das kostet zwar etwas Zeit, bringe aber eine höhere Rechtssicherheit für die Unternehmen und geringere Rückforderungsquoten, so Tiefensee.

Insgesamt wurden in Thüringen nach Angaben des Wirtschaftsministeriums bisher 51.160 Anträge auf Corona-Soforthilfe gestellt. 201 Millionen Euro seien an Selbstständige und Unternehmen ausgezahlt worden, die durch die Pandemie und die Entscheidungen zur Eindämmung der Infektionsgefahr in wirtschaftliche Not gerieten.