Jena. Suche nach Fläche gescheitert. Am Abbecampus würde Lehrbetrieb gestört. Eichplatz vorerst dringend als Parkplatz.

Es wird nun doch erst einmal nichts mit einer Schlittschuhbahn in der Jenaer Innenstadt. Das hat Carsten Müller gegenüber dieser Zeitung bestätigt. Der Vize-Chef des Eigenbetriebes Jenakultur ist verantwortlich für das Veranstaltungsmanagement in der Stadt. Er war dem vielfachen Wunsch gefolgt, insbesondere für die Weihnachtsmarkt-Zeit eine geeignete Fläche zum Schlittschuhlaufen aufzutun. Zumal es etwa die ­Nachbarstädte seit Jahren vormachen, wie es geht: Weimar auf der Fläche am Deutschen Nationaltheater, Gera auf dem Museumsplatz. Am Ende seiner vielfältigen Verhandlungen muss Müller konstatieren: „Wir haben keinen geeigneten Platz gefunden.“

Dabei schien Müllers Mission unter einem guten Stern zu stehen – Thomas Kastl, Geschäftsführer der Sparkassen-Arena, hatte den Betreiber der Eisbahnen in Weimar und Erfurt in ein Boot bekommen für ein solches Vorhaben. Dies war jedoch geknüpft an einige Parameter der Nutzfläche, die garantiert sein mussten. „1500 Quadratmeter wären da nötig, dazu eine Lage, die Laufkundschaft mit sich bringt. Und den Platz gibt es derzeit nicht in Jena“, sagte Carsten Müller.

Der Lehrbetrieb würde gestört

Seine große Hoffnung lag seit geraumer Zeit auf dem Ernst-Abbe-Platz. Abschließend habe jedoch die Universität ihr Veto dagegen eingelegt, dass eine Schlittschuhbahn auf jener Fläche betrieben wird. Hörsäle und Seminarräume am Campus seien derart zum Ernst-Abbe-Platz hin ausgerichtet, dass der Lehrbetrieb gestört würde insbesondere durch die Beschallung der Eisbahn, so argumentierte die Universität nach Carsten Müllers Beschreibung.

Zu der – vielen Leute womöglich naheliegend erscheinenden – Variante des Eichplatzes merkte Müller an, dass über diesem Areal der Konflikt „Rummel versus Parkplatz“ schwebt: Wenn im ersten Schritt demnächst der Inselplatz mit einem Uni-Campus bebaut wird, fallen eben dort die Parkplätze weg, zumal das als Ersatz konzipierte Inselplatz-Parkhaus auch erst einmal gebaut sein will.

Also werde der Eichplatz auch in den Zeiten der Stadtfeste und des Weihnachtsmarktes mittelfristig noch dringlicher als Parkplatz benötigt. – Ohnehin rückt die Neubebauung des ersten Eichplatz-Baufeldes immer näher. Insofern ist das Eisbahn-Projekt „in den nächsten Jahren schwierig umzusetzen“, sagte Carsten Müller.

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