Erfurt. Der Warntag hat etliche Probleme offengelegt, weshalb Thüringens Gesundheitsministerin Heike Werner (Die Linke) nun auf eine großangelegte Pandemie-Übung drängt.

Gesundheitsministerin Heike Werner (Linke) hat sich für großangelegte Pandemie-Übungen ausgesprochen. „Die Krisenbewältigung funktioniert besser, je eingespielter die Abläufe sind“, sagte sie der Deutschen Presse-Agentur. „Deswegen ist es gerade in sogenannten Friedenszeiten wichtig, für den Ernstfall zu proben und regelmäßige Übungen durchzuführen.“

Dies betreffe vor allem Krankenhäuser, wo im Ernstfall kurzfristig Schutzmaßnahmen ergriffen werden müssten. Aber auch andere Einrichtungen wie Pflegeheime und Arztpraxen müssten einbezogen werden, um besser auf kommende Pandemien vorbereitet zu sein.

„Diese Lehre sollten wir unbedingt aus den Erfahrungen dieses Jahres ziehen“, betonte Werner mit Blick auf die Corona-Pandemie. „Als Gesundheitsminister hatten wir bereits 2016 auf die Notwendigkeit regelmäßiger Übungen hingewiesen.“

Übungen gab es in der Vergangenheit etwa mit Blick auf Tierseuchen und Unfälle in Tunneln. Erst am Donnerstag war bei einem bundesweiten Warntag die Alarmierung der Bevölkerung für den Fall einer Katastrophe durchgespielt worden – und hatte Probleme offengelegt. So hatte es eine Panne bei der Alarmierung über Warn-Apps gegeben, so dass die Gefahrenmeldung bei vielen Nutzern erst mit deutlicher Verspätung ankam.

Auch blieben vielerorts in Thüringen wegen veralteter Technik oder fehlender Anlagen Sirenen stumm. Nur ein Bruchteil der Sirenen in Thüringen ist demnach in der Lage, das Gefahrenwarnsignal zu geben – ein Heulton, der eine Minute lang im Rhythmus von fünf Sekunden auf und abschwillt.