Berlin. Die Kluft zwischen Arm und Reich wächst immer weiter. Katrin Göring-Eckardt (Grüne) fordert daher, eine Vermögensabgabe einzuführen.

Anlässlich eines Oxfam-Berichts über die steigende Ungleichheit bei der Vermögensverteilung hat sich Katrin Göring-Eckardt, Vizepräsidentin des Bundestages, für eine Vermögensabgabe in Deutschland ausgesprochen. „Es ist wichtig, dass wir zu einer spürbaren Umverteilung der Härten kommen“, sagte die Grünen-Politikerin dieser Redaktion. „Eine Vermögensabgabe, die in dieser Zeit multipler Krise einmalig eingeführt wird, kann ein wirksamer erster Schritt sein.“

Göring-Eckardt forderte diesbezüglich von Bundesfinanzminister Christian Lindner (FDP) eine „offene Debatte ohne ideologische Bremsen“. Wenn die Kluft zwischen Arm und Reich zu groß werde, „reißen Krater der Ungerechtigkeit unsere Gesellschaften auf“, mahnte die Bundestagsvizepräsidentin. Dem müsse man auch in Deutschland entgegenwirken. Lesen Sie auch dem Kommentar: Die Reichen kriegen immer mehr – Regierungen müssen handeln

Reiche werden immer reicher: Göring-Eckardt für Vermögensabgabe

Gesellschaftlichen Frieden sichern wir auch, indem alle so mithelfen, wie sie können. Menschen mit sehr hohen Vermögen können und müssen angesichts der multiplen Krisenfolgen mehr abgeben“, betonte Göring-Eckardt.

Die Entwicklungsorganisation Oxfam hatte am Montag einen Bericht veröffentlicht, wonach die Schere zwischen Arm und Reich global weiter auseinandergegangen sei. Demnach habe das reichste Prozent der Weltbevölkerung seit 2020 rund zwei Drittel des globalen Vermögenszuwachses kassiert. Lesen Sie dazu: Oxfam beklagt Ungleichheit – Reiche immer reicher

Göring-Eckardt: „Zu einer spürbaren Umverteilung der Härten kommen"

Die Studie zeige laut Göring-Eckardt dringenden Handlungsbedarf auf. „Auch bei uns müssen die Lasten gerechter verteilt werden“, so die Grünen-Politikerin weiter. Soziale Sicherheit und sozialer Ausgleich seien unverzichtbar.