Jena. Architektur- und Stadtplanungsbüro nennt in einem Gutachten für die Stadt mehrere Gründe, die gegen den Standort sprechen.

Zu den ersten Themen des neuen Stadtrates wird ein Parkhaus-Gutachten gehören. Die Verwaltung hat prüfen lassen, wo im Stadtgebiet der Bau von Parkhäusern sinnvoll wäre. Die Untersuchungen führte Albert Speer und Partner durch. Das Architektur- und Stadtplanungsbüro hatte bereits den städtebaulichen Rahmenplan für den Eichplatz erstellt. Gesetzt ist als innerstädtischer Parkhaus-Neubau bislang nur das Parkhaus am Inselplatz.

Bürgermeister Christian ­Gerlitz (SPD) sagte, dass insgesamt 19 Standorte einschließlich Untervarianten geprüft wurden. Zehn Standorte kamen in die engere Wahl, was eine detailliertere Analyse zur Folge hatte. Die Ergebnisse sollen dem Stadtrat vorgelegt werden.

Unter den Top zehn ist auch das zwischen Seidelstraße und Schnellstraße geplante Parkhaus. Es steht aber weit hinten in der Rangliste. Albert Speer hat mit dem Standort mehrere Probleme. Zum einen sei der Ort zu weit weg, um bei Bauvorhaben im Zentrum nicht realisierte Stellplätze in der Seidelstraße „ablösen“ zu können.

Außerdem dürfte das Parkhaus vergleichsweise teuer ­werden. Das liegt an dem handtuchartigen Baugrundstück und daran, dass an der Seidelstraße besonderer architektonischer Aufwand betrieben werden müsste. Das Parkhaus befindet sich direkt am Entrée Jenas und neben dem Kulturdenkmal Volkspark Oberaue.

Die Pläne für den Parkhausbau hatten im angrenzenden Wohngebiet „Kernberge“ viele Fragen aufgeworfen (Zeitung berichtete). Hier besteht vor allem die Sorge, dass der Parkdruck im Wohngebiet weiter wächst, wenn sich die Pendler alternative Parkplätze suchen, weil ihnen das neue Parkhaus zu teuer wird.

Christian Gerlitz sagte, dass wegen des Rankings das Parkhaus Seidelstraße derzeit nicht weiter verfolgt werde. Selbst eine Potenzialfläche in Sichtweite seines Dienstsitzes steht weiter vorn in der Top zehn. Zwischen Anger und Schillerpassage wäre auch noch Platz für ein Parkhaus.