Jena. Die Jenaer Kundgebung des DGB zum 1. Mai hat aus Sicht von Verdi-Gewerkschaftssekretär Philipp Motzke einen Makel gehabt.

Alle im Stadtrat etablierten Parteien waren mit ihren Ständen am Johannisplatz vertreten – nur nicht die FDP. „Es ist nicht in Ordnung, dass die FDP eine Konkurrenz-Veranstaltung auf dem Hölleinplatz anbietet“, sagte Motzke. Tatsächlich hatten die Liberalen am Mittwoch zur gleichen Zeit auf dem zentralen Platz des Wohngebietes Nord ein Partei-Fest mit starkem Zuschnitt auf ihren Kandidaten zur Ortsteilbürgermeister-Wahl, Rainer Sauer, organisiert.

Stadtratsfraktions-Chef Alexis Taeger wies die Kritik auf Anfrage zurück: Das Treffen in Nord sei ausdrücklich nicht als Mai-Kundgebung, sondern als Wahlveranstaltung deklariert worden. Andernfalls müsse doch jedes Bratwurst-Braten als Konkurrenz zur DGB-Kundgebung am Johannisplatz deutbar sein.

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Eine weniger erfreuliche Nachricht musste Rainer Sauer den Besuchern des Festes am Hölleinplatz durchsagen: Die Musiker der „Rüdersdorfer Schalmeienkapelle“ waren zwar wie vereinbart angereist. Doch hatten die Musiker ihre Instrumente erst gar nicht ausgepackt und waren sofort wieder abgereist. Sie würden bei politischen Veranstaltungen nicht spielen, so gab Sauer die Begründung weiter. Und: Sie hätten eine CD dagelassen.

Die FDP hatte das Wohngebietsfest mit „145 Jahre Saalbahnhof – 145 Jahre Jena-Nord“ überschrieben.

Nach Angaben des DGB kamen 1000 Teilnehmer zur Kundgebung.

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