Apolda. Der Politische Aschermittwoch in Apolda der Thüringer CDU hat in diesem Jahr im Vorfeld mehr Wellen geschlagen als sonst. Mike Mohring hielt bereits seine Abschiedsrede.

In Apoldas Festhalle hatte Mike Mohring am traditionellen Politischen Aschermittwoch der CDU im Bund mangelnde Unterstützung vorgeworfen. "Manches wäre leichter gewesen, wenn wir aus Berlin mehr Vertrauen und mehr Zutrauen bekommen hätten", sagte Mohring. Die CDU sei eine föderale Partei und sei auch wegen ihrer Vielfalt erfolgreich, betonte Mohring.

Mohring hatte einen der Kandidaten für den Vorsitz der Bundes-CDU, Friedrich Merz, nach Apolda eingeladen. Ex-Unionsfraktionschef Merz wurde in der ausverkauften Festhalle der örtlichen Brauerei mit lautem, anhaltendem Applaus der rund 1500 Besucher empfangen. Mohring sagte, man setze auf Merz als Kandidaten. "Unsere CDU in Deutschland braucht einen personellen Neuanfang."

Politischer Aschermittwoch der CDU in Apolda

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© Sascha Fromm | Sascha Fromm
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In der Vergangenheit wurde der Politische Aschermittwoch von der CDU gerne zur Demonstration der eigenen Stärke genutzt. Doch seit dem 5. Februar hat sich die Situation vollends geändert. An jenem Tag half auch die CDU dabei, Thomas L. Kemmerich zum neuen Ministerpräsidenten von Thüringen zu wählen, gemeinsam mit Stimmen von der AfD.

Für den Thüringer Landeschef Mike Mohring begann spätestens hier sein politischer Abstieg. In Apolda verabschiedete er sich nun zum Politischen Aschermittwoch von seinen Anhängern. Diese hatten sich vor allem in der ersten Reihe platziert, um ihrem Vorsitzenden bei seiner emotionalen und ein bisschen selbstkritischen Rede ein letztes Mal zuzujubeln. Weiter hinten in der Festhalle wurden die Begeisterungsstürme zunehmend leiser.

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Die Veranstaltung hatte bereits im Vorfeld große Wellen geschlagen. Vor allem bei Vertretern sei die Anfrage bei den Akkreditierungen besonders groß gewesen, teilten die Veranstalter mit.

Mike Mohring hat als Reaktion auf das Debakel für seine Partei bei der Landtagswahl und seinem umstrittenen Schlingerkurs in der Thüringer Regierungskrise seinen Rückzug als Partei- und Fraktionsvorsitzender angekündigt. Die Wahl des Fraktionsvorstandes ist für den 2. März vorgesehen.

Merz greift Ramelow an – wegen Ministerpräsidenten-Kandidatur

Der frühere Unionsfraktionschef Friedrich Merz hat den Thüringer Linke-Politiker Bodo Ramelow in Apolda scharf dafür kritisiert, bei der Wahl zum Ministerpräsidenten ohne absehbare Mehrheit kandidiert zu haben. Dies sei der eigentliche Grund für die derzeitigen Probleme in Thüringen gewesen, sagte Merz. "Der Auslöser war die Arroganz, die Überheblichkeit zu sagen, ich stelle mich hier zur Wahl", sagte Merz und erntete dafür großen Applaus.

Merz will für den Vorsitz der Bundes-CDU kandidieren und konkurriert dabei mit dem CDU-Außenpolitiker Norbert Röttgen und dem NRW-Ministerpräsident Armin Laschet. Am 25. April wird es auf einem Sonderparteitag zu einer Kampfabstimmung über die Nachfolge von Annegret Kramp-Karrenbauer kommen.