Thüringens Regierungschef ist weiter gegen ein generelles Beherbergungsverbot und nimmt die Behörden in den Corona-Risikogebieten in die Pflicht.

Thüringens Ministerpräsident Bodo Ramelow (Linke) hat seine ablehnende Haltung gegenüber dem Beherbergungsverbot bekräftigt. In der ZDF-Sendung „maybrit illner“ unterstützte er vielmehr den Vorschlag von Mecklenburg-Vorpommerns Regierungschefin Manuela Schwesig (SPD), dass die Gesundheitsämter in den Corona-Risikogebieten selbst entscheiden sollen, ob Menschen aus diesen Gebieten verreisen dürfen oder nicht. Alle aktuellen Entwicklungen im kostenlosen Corona-Liveblog.

Ramelow: Einheitliches Handeln der Behörden vor Ort gefordert

Ramelow verwies auf die Beschlüsse des Treffens der Ministerpräsidenten der Länder mit Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) vom Mittwoch. Mit denen gebe es jetzt ein bundesweit einheitliches Instrumentarium für die Gesundheitsämter - gefordert ist ihm zufolge jetzt auch ein einheitliches Handeln der Behörden vor Ort. „Wir müssen uns darauf verlassen können, dass die Regeln in jedem Land einheitlich angewandt werden“, sagte Ramelow.

Auf der Runde der Länder-Regierungschefs mit Merkel waren für Gebiete mit erhöhten Infektionszahlen unter anderem eine erweiterte Maskenpflicht im öffentlichen Raum, eine Sperrstunde sowie Beschränkungen für Veranstaltungen und private Feiern vereinbart worden.

Maßnahmen müssten auch durchgesetzt werden

Ramelow betonte in der Sendung zudem, dass die Maßnahmen auch durchgesetzt werden müssten. Dazu müssten Ordnungsämter und Polizei - auch Bundespolizei - eingesetzt werden.

In Bezug auf die Lage in Thüringen sagte er, es mache ihn nervös, dass sich die Zahl der Neuinfektionen innerhalb von acht Wochen verzehnfacht habe. Es sei aber klar gewesen, dass die Zahlen steigen. Zudem zeigte er sich zufrieden mit dem bisherigen Handeln der Behörden in Thüringen zur Eindämmung der Pandemie.

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