Jena/Berlin. Das geplante Zukunftszentrum sollte aus Sicht von Ministerpräsident Bodo Ramelow (Linke) in Thüringen angesiedelt sein. Landesregierung sagt ihre Unterstützung zu.

Das geplante "Zukunftszentrum für Deutsche Einheit und Europäische Transformation" sollte aus Sicht von Ministerpräsident Bodo Ramelow (Linke) in Thüringen angesiedelt sein. Im Freistaat liege die Anzahl der Bundesbediensteten noch weit unter dem deutschlandweiten Durchschnitt, sagte Ramelow am Donnerstag. Das sei nur einer der Gründe, warum Jena das Rennen als Standort für das Zukunftszentrum machen sollte. Ansiedlungen von Behörden und Zentren sollten sich "daran orientieren, wo der Durchschnitt nicht mal ansatzweise erreicht ist", sagte er.

Die Stadt Jena hat am Donnerstag ihre Bewerbungsunterlagen für das Zukunftszentrum beim Bundesinstitut für Bau-, Stadt- und Raumforschung in Cottbus abgegeben. Die Landesregierung habe vorab alle Bewerbungen aus Thüringen gesichtet und sich entschieden, "den Bewerbungsprozess von Jena ganz klar zu unterstützen", sagte Ramelow.

Wenn die Bundesregierung den Zuschlag für Jena erteilt, werde die Entstehung von der Landesregierung "abgesichert, zugesichert, umgesetzt – und auch als große Chance für ganz Thüringen begriffen". Die Universität habe bereits jetzt gute Arbeits- und Forschungsverbünde in den Osten wie auch den Westen, sagte er. "Da kann man mit Fug und Recht sagen: Das ist auf der Haben-Seite."

Interesse bekundet haben unter anderen auch Frankfurt an der Oder in Brandenburg, das Duo Leipzig und Plauen in Sachsen und Halle in Sachsen-Anhalt. Eine Jury rund um die frühere Stasi-Beauftragte Marianne Birthler und den ehemaligen Bundesminister Thomas de Maizière wird den Standort für das Zentrum auswählen, das bis 2028 fertig sein soll.