Erfurt. Der Thüringer Ministerpräsident würde damit bisherige Parteibeschlüsse ignorieren. Er verweist auf sein gutes Erststimmenergebnis im Wahlkreis.

Der Thüringer Ministerpräsident Bodo Ramelow (Linke) hat angekündigt, auch im Fall seiner Bestätigung im Regierungsamt an seinem gerade gewonnenen Landtagsmandat festhalten zu wollen. „Ich werde mein Wahlkreis-Mandat im Landtag behalten, auch wenn ich als Ministerpräsident im Amt bestätigt werde“, sagte Ramelow dieser Zeitung. „Ich kann nicht den eindeutigen Wählerauftrag ignorieren, schließlich habe ich das zweitbeste Erststimmenresultat in ganz Thüringen erzielt.“ Der Linke war am 27. Oktober in seinem Erfurter Wahlkreis mit 40,2 Prozent der Erststimmen direkt in den Landtag gewählt worden.

Der Ministerpräsident verwies darauf, dass eine neue von ihm geführte Regierung wohl nur von einer Minderheit gestützt würde und noch stärker als bisher mit dem Parlament zusammenarbeiten müsse – „weshalb es gut ist, dass ich in diesem Parlament eine Stimme habe“.

In der Linkspartei gilt bislang die Trennung von Regierungsamt und Parlamentsmandat. Nach seiner Wahl zum Ministerpräsidenten vor fünf Jahren hatte Ramelow sein Mandat Partei abgegeben.