Kahla. Während des Sportfestes der Kahlaer Heimbürgeschule wurden politische Entscheidungen getroffen. Noch bevor die Erwachsenen ihre Stimme am 26. Mai abgeben dürfen, konnten jetzt die Jüngsten ihre Entscheidung per Kreuz vermerken. Zumindest symbolisch.

Die U18-Wahl ist zwar nur eine Simulation für die Europawahl, aber eine wichtige, um die jungen Menschen vorzubereiten. Selbstbestimmte Meinungsbildung, die Auseinandersetzung mit dem politischen System und Beantwortung ihrer Fragen sind die Leitgedanken. Der Thüringer Landesjugendring koordiniert die Aktion im Freistaat, in Kahla haben die Gebietsjugendpfleger des Saale-Holzland-Kreises zusammen mit Mitarbeitern des Demokratieladens in Kahla sowie Mitarbeitern des Lokalen Aktionsplans das Prozedere vorbereitet. Auch der Schülerinnenrat des Leuchtenburg-Gymnasiums war eingebunden, dort soll am Montag abgestimmt werden.

Außerdem haben Kinder und Jugendliche noch am Montag im Jugendclub Screen die Möglichkeit, ein Kreuz zu setzen. „Wir wollen wirklich allen die Möglichkeit geben, auch wenn sie nicht in Kahla zur Schule gehen“, sagt Gebietsjugendpfleger Felix Burandt. Schon kurz nach Öffnung der Wahlkabine auf dem Sportplatz formierte sich eine Traube von Schülern um den Stand. Allerdings hatte sich auch herumgesprochen, dass die Organisatoren Zuckerwatte zubereiten, die bei den jüngeren Schülern noch einen größeren Reiz als der Stimmzettel auszulösen schien.

„Ich bin politisch interessiert“, sagt dagegen eine Elfjährige. Jeden Abend schaue sie die Nachrichtensendung Logo im Kinderkanal und diskutiere mit ihren Eltern über politische Themen.

„Können wir zusammen wählen“, fragen zwei Klassenkameradinnen, sie seien doch beste Freundinnen. Die Wahl ist aber geheim, klärt Burandt auf, „und jeder hat nur ein Kreuz“. Zur Informationen lagen Flyer aus, der Lokale Aktionsplan hat zudem druckfrisch eine Broschüre zur Kreistagswahl herausgegeben. Zu der können schließlich auch Jugendliche ab 16 Jahren jetzt ihre Stimme abgeben.

„Kommunal entscheidet sich viel vor Ort, zum Beispiel was mit Schule zu tun hat“, erklärt Burandt. Die Fragen in der Broschüre seien mit Schülern ausgearbeitet worden, bis auf die AfD und den Bauernverband hätten alle geantwortet. Aus technischen Gründen müssten die Angaben der CDU noch per beiliegenden Zettel nachgereicht werden.

Die Ergebnisse der U18-Europawahl sollen am 17. Mai für ganz Thüringen vorliegen.