Erfurt. Die Fraktion der Grünen hat im Landtag die Corona-Regeln für Schulen und Kindergärten bemängelt. Es gebe Nachbesserungsbedarf bei den aktuellen Vorgaben des Bildungsministeriums.

Mit dem Schulstart am Montag nach den Herbstferien hat die Grüne-Fraktion im Landtag die Corona-Regeln für Schulen bemängelt. „Es ist gut und richtig, dass während des sogenannten Wellenbrecher-Lockdowns die Kindergärten und Schulen geöffnet bleiben“, teilte die Fraktionsvorsitzende und bildungspolitische Sprecherin Astrid Rothe-Beinlich am Montag mit. Dennoch gebe es aus Sicht ihrer Fraktion Nachbesserungsbedarf bei den aktuellen Vorgaben des Bildungsministeriums, das vom Koalitionspartner Linke unter Helmut Holter geführt wird.

Freistellung vom Präsenzunterricht ausweiten

„Bislang fehlt beispielsweise die Möglichkeit der Freistellung vom Präsenzunterricht für Schülerinnen und Schüler, die vorerkrankte Angehörige haben“, kritisierte Rothe-Beinlich. Die seit Montag geltenden Regeln sehen unter anderem vor, dass sich Schüler und Lehrer, die etwa wegen einer Vorerkrankung zu einer Corona-Risikogruppe zählen, vom Präsenzunterricht befreien lassen können. Voraussetzung dafür ist, dass ihre Schulen in Landkreisen und Städten liegen, in der mehr als 50 Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner innerhalb der vergangenen sieben Tage registriert wurden.

Mehr Personal für Kitas gefordert

Rothe-Beinlich monierte zudem, dass auch für Kindergärten seit Montag zwar verschärftere Anti-Corona-Maßnahmen gelten, den Kitas aber nicht mehr Personal für die Umsetzung zur Verfügung stehe. „Das ist klar ein Widerspruch. Regulärer Betrieb unter besonders hohen Hygiene- und Schutzauflagen funktioniert einfach nicht ohne zusätzliche Unterstützung.“ Kitas sollten mindestens bis zum Ende der Pandemie beispielsweise mehr Mitarbeiter einstellen können.

Mitte vergangener Woche hatten sich Bund und Länder auf einen Teil- oder auch Wellenbrecher-Lockdown zur Eindämmung der Corona-Pandemie für November geeinigt. Dieser sieht umfangreiche Einschränkungen für das tägliche Leben vor. Unter anderem müssen Restaurants und Theater schließen. Anders aber als beim Lockdown im Frühjahr, sollen etwa Schulen und Kitas geöffnet bleiben, sofern das lokale Infektionsgeschehen dies erlaubt.