Gera. Ein Besuch im Geraer Tierpark wird ab Juni nun doch nicht teurer. Der Vorschlag der Linken findet eine Mehrheit. Gelacht wird derweil wegen einer Arbeitsgruppen-Idee.

Die Preise für die Eintrittskarten für den Geraer Tierpark bleiben zunächst unverändert. Der Stadtrat beschloss gestern die Rückverweisung der Beschlussvorlage in die Stadtverwaltung.

Damit ist eine „moderate Preissteigerung“ von der gestern Baudezernentin Claudia Baumgartner (parteilos) sprach vom Tisch. Beispielsweise sollten Erwachsene statt bisher fünf Euro künftig 5.50 Euro zahlen.

Die Einnahmen, so hatte sie erklärt, sollen zum Erhalt der beliebtesten Geraer Freizeiteinrichtung beitragen. 143.000 Besucher waren 2018 im Martinsgrund gezählt worden.

Vorschlag einer interfraktionellen Arbeitsgruppe scheitert

Beschlossen wurde dafür, dass der Oberbürgermeister eine „Zukunftskonzeption“ für den Tierpark erarbeitet. Mit welchem Ziel und bis wann blieb gestern unklar. Das Wort hatte Linke-Fraktionschef Andreas Schubert gebraucht, als er den Antrag auf Rückverweisung stellte. „Es wird dem Tierpark nicht gerecht, wenn er immer nur dann, wenn es darum geht, Eintrittspreise anzupassen zum Thema im Stadtrat wird“, sagte er.

„Das stimmt“, bekräftigte Eugen Weber (Bündnis 90 / Die Grünen). Er wertete diese Tatsache aber anders als Schubert als ein gutes Zeichen. Andere Probleme gebe es eben nicht im Tierpark. Fast erschrocken sei er gewesen als er den Vorschlag von CDU-Stadtrat Andreas Kinder zu einer „interfraktionellen Arbeitsgruppe“ vernahm, sagte Weber und fragte seinen Stadtratskollegen. „Wer bei Ihnen in der CDU-Fraktion ist der Fachmann für das Affengehege?“ Hallendes Gelächter brach im Rathaussaal aus. Damit war klar, dass diese Arbeitsgruppe bei der Abstimmung durchfiel.

Bereits Behindertentoilette samt Babywickelplatz errichtet

Linken und CDU schloss sich auch die Bürgerschaft an. Fraktionschef Michael Kneisel sah erhöhte Eintrittspreise nur gerechtfertigt, wenn dahinter auch ein Mehr an Leistung stehe. Heiner Fritzsche (SPD) schüttelte darüber den Kopf. Er warb für die Preiserhöhung weil „der Tierpark seinen Eintritt wert ist“ und jener längst nicht die Kosten deckt.

Als Mitglied der Naturfreunde Gera hat er mit dafür gesorgt, dass mit Fördergeld eine Behindertentoilette gebaut wurde, die nun samt Babywickelplatz genutzt werden kann.

Auch Oberbürgermeister Julian Vonarb (parteilos) sprach gegen den Stillstand und warb für die Preisanpassung. „Bei ganz knapper Kassenlage haben Konrad Nickschick und seine Mannschaft Großartiges geleistet“.

Meine Meinung: Sylvia Eigenrauch sieht auch die Seniorenkarte vom Tisch