Triptis. Bürgermeister Peter Orosz würdigt Dieter Knüpfer als dienstältestes ehrenamtliches Mitglied des Stadtrates

Der Triptiser Stadtrat hat am Mittwochabend nachträglich die von Bürgermeister Peter Orosz (Feuerwehrverein) eilverfügte Verpflichtung des Rechtsanwaltes Armin Brauns für das Widerspruchsverfahren gegen die Windenergieanlage WEA 7 des Windparks Gütterlitz in der Triptiser Gemarkung gebilligt. Die letzte Entscheidung des kommunalen Parlamentes in der am 31. Mai endenden Legislatur war mehrheitlich – nur Peter Alker (Linke) stimmte mit Enthaltung.

Die Stadt Triptis wehrt sich bekanntlich gegen eine Entscheidung des Landratsamtes Greiz, die als zuständige Genehmigungsbehörde für den Windpark Gütterlitz den Bau der WEA 7 genehmigt hat. Die Greizer Kreisverwaltung habe bisher nichts von den Triptiser Stadtrats-Entscheidungen gehalten und würde sich wohl auch nicht von einem normalen Widerspruch der Stadt beeindrucken lassen, deshalb sei man ge­zwungen, einen Rechtsanwalt einzuschalten, gab Orosz in seinen Erläuterungen der Beschlussvorlage zu verstehen. „Wir müssen konsequent sein, das sind wir unseren Menschen schuldig“, sagte er.

Maik Wolschendorf (Linke) fragte sich, warum denn die Schleizer Kreisverwaltung nicht eingreife. Weil der Saale-Orla-Kreis „nicht betroffen“ sei, sagt Matthias Jänicke, Leiter des Bauamtes der Verwaltungs­gemeinschaft Triptis. Auf Nachfrage der OTZ versicherte er später, dass das laufende Widerspruchsverfahren eine aufschiebende Wirkung habe, dass also die investitionswillige Meridian Neue Energien GmbH aus Suhl nicht mit dem Bau der 241 Meter hohen WEA 7 beginnen darf.

Die Experten-Vertretung im Widerspruchsverfahren kostet die Stadt Triptis 6426 Euro. In ihrem Haushalt sind aber nur 5000 Euro für Sachverständigen- und Gerichtskosten ein­gestellt. So wurde das Anwalts­honorar schon im Vorfeld vom Stadtrats-Finanzausschuss als überplanmäßige Ausgabe durchgewunken. Orosz warb für Brauns mit den Hinweisen, dass die Risiken für die Stadt überschaubar seien und der Anwalt Linda, Neustadt, Schmieritz und Triptis schon „innerhalb eines gemeinsamen Mandats bei den Stellungnahmen und Einsprüchen zu den Windvorranggebieten W14 und W24 im Regionalplanverfahren Ostthüringen vertritt“.

Die Sitzung rundete Orosz mit einem Rückblick auf die Stadtrats-Legislatur ab. Diese sei „zum Teil turbulent“ gewesen und im Stadtrat habe es „einige Bewegung“ gegeben – mit fünf Nachrückern wurde immerhin fast ein Drittel der ursprünglichen Mitglieder von 2014 aus­getauscht. Dennoch habe man „viele Dinge umsetzen“ können. „Es ging uns recht gut“, resümierte Orosz, und milde meinte er auch: „Es war ein Miteinander, wir hatten hier keine Partei­querelen wie anderswo.“

Als Letztes würdigte er das dienstälteste Mitglied des Stadtrates, Dieter Knüpfer (Linke), der dem kommunalpolitischen Parlament ununterbrochen seit 1994 angehört – wie Orosz übrigens auch, seit einem knappen Jahr kraft Amtes. Knüpfer nutzte die Gelegenheit, um seine Mitbürger aufzurufen, bei der Kreistagswahl Triptiser zu wählen, damit die Stimme der Stadt auf Kreis-Ebene Gehör finde.

Fünf Triptiser Stadträte treten am Sonntag nicht wieder zur Wahl an: Peter Alker (Linke), Andreas Haupt (CDU), Romy Huth (Freie Wähler), Wolfgang Müller (Freie Wähler), Matthias Schumann (CDU).