Berlin. In einem Video zeigt sich Wagner-Chef Jewgenij Prigoschin angeblich mit einem getöteten Kämpfer aus den USA. Seine Worte sind zynisch.

Der Chef der russischen Söldnergruppe Wagner, Jewgenij Prigoschin, hat am Dienstag den Tod eines freiwilligen Kämpfers aus den USA bekannt gegeben, der im Osten der Ukraine auf Seiten Kiews gekämpft habe. In einem von russischen Militärbloggern verbreiteten Video präsentierte Prigoschin den Leichnam eines Soldaten inmitten von Trümmern, bei dem es sich um einen US-Bürger handeln soll.

In dem kurzen Video ist Prigoschin dabei zu sehen, wie er mit seinen Männern nachts unterwegs ist, während dumpfe Explosionen zu hören sind. Wann und wo die Bilder entstanden, bleibt unklar.

Dann ist Prigoschin neben einem Soldaten mit nacktem Oberkörper und einer Wunde im Bauch zu sehen. In feierlichem und ironischem Ton sagt er: „Er ist zu unserem Treffen gekommen. Bürger der Vereinigten Staaten von Amerika.“ Zudem zeigt er auf mutmaßlich persönliche Dokumente des Soldaten, ohne dessen Namen zu nennen.

Prigoschin: Zynische Worte in Richtung USA

„Wir werden ihn in die USA zurückschicken. Wir werden ihn in einen Sarg (mit) amerikanischer Flagge legen. Mit Respekt, weil er nicht in Großvaters Bett gestorben ist, sondern im Krieg“, sagte der Geschäftsmann, dessen paramilitärische Wagner-Gruppe in der umkämpften Stadt Bachmut an vorderster Front für Russland kämpft.

Die Angaben Prigoschins waren zunächst nicht von unabhängiger Seite zu überprüfen.

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In einer am Dienstagabend von seinem Pressedienst veröffentlichten Mitteilung bekräftigte Prigoschin, dass er den Toten auf jeden Fall den US-Behörden übergeben werden. „Ich werde es besonders für die 'Washington Post' machen“, fügte er hinzu.

Die US-Zeitung hatte vor wenigen Tagen berichtet, dass Prigoschin dem ukrainischen Geheimdienst angeboten habe, ihm Informationen über die Stellungen der russischen Armeeeinheiten zu liefern - im Gegenzug für einen Abzug der ukrainischen Truppen aus Bachmut. Prigoschin hatte diese Informationen am Montag als „lächerlich“ zurückgewiesen. (afp/lah)