Altkirchen/Schmölln. Altkirchen rüstet sich für serviceorientierte Saison. Aber eine große Sorge treibt den Freibadbetreiber in dem Schmöllner Ortsteil um.

  • Ehrenamt und Sponsoring für neuen Imbiss.
  • Altkirchen setzt auf Gemeinschaft.
  • Sportlichen Angebot wird erweitert.

Die Freibadsaison in Altkirchen wirft ihre Schatten voraus - in Gestalt vom ersten Arbeitseinsatz für gelingendes Badevergnügen am Samstag, dem noch weitere folgen werden bis zum Eröffnungstag Mitte Mai. Dann will der Förderverein „Attraktives Freibad Altkirchen“ als Betreiber der Einrichtung zudem mit einem weiteren Plus an Besucherservice aufwarten.

Altkirchen ist in die Saisonvorbereitung gestartet

Vor der Freibadsaison stehen in Altkirchen die Arbeitseinsätze: den ersten Aufschlag dafür machten am Samstag Mitglieder des Fördervereines „Attraktives Freibad Altkirchen“ rund um das Wasserreservoir, aus dem die Becken gespeist werden. Bäume und Wurzelwerk waren gekappt worden und mussten mithilfe schwerer Technik und reichlich Handarbeit eingesammelt und abtransportiert werden. 15 Frauen und Männer halfen mit. „Na klar, bin ich dabei. Ist doch unser Freibad“, stimmen beispielsweise Harry Regge und Karl-Heinz Kirmse überein.

Förderverein setzt mit Engagement ein Zeichen

Nicht zuletzt will der 93-köpfige Verein mit seinem ehrenamtlichen Engagement auch ein Zeichen in Richtung Stadt Schmölln senden: Dass das Freibad Altkirchen unbedingt erhalten bleiben muss. „Die Angst vor Schließung schwingt bei uns immer mit, muss ich ehrlich gestehen“, sagt Ralf Gleitsmann. Er betont das auch als Erster Beigeordneter des Schmöllner Bürgermeisters. Weil: „Der Erhalt unseres Freibades ist ja vor allem eine finanzielle Angelegenheit. Und wenn die Stadtkasse knapp ist, machen wir uns halt Sorgen um die Zukunft unseres Freibades.“

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Dabei kann die Freizeiteinrichtung im Schmöllner Ortsteil Altkirchen stattliche Besucherzahlen vorweisen. Die Sommersaison 2023 lief prima. Um die 11.000 Gäste tummelten sich da im Freibad Altkirchen, etwa so viele wie im Freibad Schmölln. „Und dass die Saison bei uns zu Ende ging, obwohl noch das schönste Badewetter herrschte letztes Jahr, verstand nicht jeder“, räumt Andy Franke, Ortsteilbürgermeister und Chef des Fördervereines, ein. Daraus habe man gelernt: Das Saisonende lässt der Badbetreiber in Altkirchen in diesem Jahr erstmal offen.

Weiteres Plus an Service ist geplant

Und er will den Freibadgästen mit Saisonstart am 18. Mai ein weiteres Plus an Service bieten: In Form eines festen Badkiosks, der in den kommenden Wochen entsteht. Die Bodenplatte dafür ist schon gegossen, gesponserte Bürocontainer werden zum Freibad-Imbiss umgebaut. Im März werden sie ankommen, danach haben die Vereinsmitglieder alle Hände voll zu tun, aus den Containern einen funktionierenden Imbiss zu machen. Und der wird dann - wie schon der mobile im vergangenen Jahr - vom Förderverein betrieben. „Wir sind damit zwar noch in der Phase des Lernens und der Erfahrungen, aber wir wollen das so“, sagt Andy Franke. Denn der Förderverein sei flexibel und könne die Öffnungszeiten des Freibad-Imbisses damit besser gestalten. „Im Sinne unserer Gäste“, fügt Franke hinzu.

Die Schwimmlernkurse im Freibad Altkirchen sind begehrt.
Die Schwimmlernkurse im Freibad Altkirchen sind begehrt. © Funke Medien Thüringen | Jana Borath

Was fest steht: die Altkirchener werden auch in der diesjährigen Freibadsaison Schwimmkurse für Kinder anbieten. Im vergangenen Jahr lernten dort 80 Mädchen und Jungen das Einmaleins dieser Sportart. In den Ferien hatten sie alle die Option, ihr Erlerntes unter fachkundiger Anleitung vom Schwimmmeister Steffen Gräfe zu festigen. „Vor allem das ist unser Anliegen: sicher Schwimmen können“, sagt er. Gräfe will das sportliche Angebot im Freibad Altkirchen zudem ergänzen. Inzwischen hat er sich weiter qualifiziert, weshalb nun Aquafitness auf dem Programm stehen kann. „Wann und wie wir das organisieren, überlegen wir gerade noch. Anbieten wollen wir einen solchen Kurs - vielleicht zur offenen Teilnahme - auf jeden Fall“, so Franke.

Eine Sorge bleibt immer

Zu jeder Freibadsaison und ihrer Vorbereitung gehören indes Sorgen. Die größte ist, ob die Freibadtechnik durchhält. „Was das Material angeht, fahren wir eigentlich nur noch auf Verschleiß. Man müsste mal richtig investieren, damit da wieder eine solide Basis gelegt wird“, sagt Andy Franke. Der größte Traum: Der Sprungturm, der seit Jahren nicht genutzt werden kann, kommt weg und wird durch eine große Plattform zum Springen ersetzt. Außerdem wird der Beckenkopf komplett mit neuer Folie ausgestattet und in Schuss gebracht. „Ja, diesen Traum träumen wir hier in Altkirchen wohl alle“, sagt Steffen Gräfe, der die gerissene Folie im vergangenen Sommer mit Sandsäcken stabilisieren musste.

Aus eigener Kraft schafft es der Verein jedenfalls nicht, sich diesen Traum zu erfüllen. Zwar bekommt er jährlich 17.500 Euro Zuschuss von der Stadt Schmölln für den Badbetrieb. Auch übernimmt die Kommune die Kosten für Chlor und Reinigungsmittel. Hinzu kommen Spenden - die rührigsten Geber sind die Schmöllner Herzsportler um Trainerin Ute Winges - sowie die Einnahmen aus Eintrittsgeldern.

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Hört sich üppig an. „Aber auf unserer Seite schlägt einiges zu Buche. Wir sind schließlich auch Arbeitgeber und müssen unternehmerisch denken“, umreißt Franke. Die Lohnkosten für zwei Mitarbeiter, Wartung der Technik, Finanzierung von Erste-Hilfe-Kursen und Weiterbildungen, für die Errichtung des neuen Badkiosks, obgleich hier viel Sponsoring drinsteckt und auch ehrenamtliche Leistungen. Nicht zu verachten ist ebenso die 14.000 große Freibadfläche, die in Schuss gehalten werden will. „Das Freibad ist schließlich unser Aushängeschild“, sagt Andy Franke.

Und das sind die Eintrittspreise in der Freibadsaison 2024 in Altkirchen: Erwachsene 3.50 Euro, ermäßigt 2 Euro; Dauerkarte Erwachsene 80 Euro, Dauerkarte Kinder 35 Euro