Gera. Matthias Bergmann ist der Wunschkandidat von Geras Oberbürgermeister Julian Vonarb für die Wahl im Stadtrat am Donnerstag.

Matthias Bergmann heißt der Mann, den Oberbürgermeister Julian Vonarb (parteilos) dem Geraer Stadtrat für die Wahl des Ersten hauptamtlichen Beigeordneten vorschlagen wird.

Der 56-jährige parteilose Diplom-Verwaltungswirt (FH) ist in der Region kein unbeschriebenes Blatt. Nach Stationen im Landratsamt Greiz und vielen Jahren als Amtsleiter in der Greizer Stadtverwaltung wurde er im Dezember 2014 hauptamtlicher Beigeordneter und damit Vize-Landrat im Altenburger Land. In Folge des Amtswechsels im vorigen Jahr zog der neue Landrat Uwe Melzer (CDU) unter anderem die Aufgabengebiete Personal und Finanzen an sich. Bergmann ist seitdem verantwortlich für Lindenau-Museum, Musik- und Volkshochschule sowie das Thema Integration – für manche kam das einer Entmachtung gleich. Wie Geras OB erklärte, sei der Vorschlag einer für und nicht gegen jemanden, in dem Fall Amtsinhaber Kurt Dannenberg (CDU). „Es gibt für mich zwei Entscheidungskriterien: Die Rolle als Dezernent und mein Stellvertreter, also nach innen in die Verwaltung, wo ich ein Höchstmaß an Integrität und Loyalität erwarte, um den nun eingeschlagenen Weg konsequent weiter zu gehen.“ Punkt zwei sei die Zusammenarbeit mit dem neuen, vielfältigeren Stadtrat. Enormes Einfühlungsvermögen sei hier nötig, um konstruktiv und sachorientiert Themen voranzubringen und Gera nach vorn zu entwickeln, zu gestalten und zu verändern, so Vonarb. Im persönlichen Gespräch und den für Stadtratsmitglieder offenen Vorstellungsrunden sei er als Chef der Verwaltung zur Überzeugung gelangt, dass Matthias Bergmann derjenige sei, der diesen Vorstellungen entspreche.

Es sei eine geheime Wahl und natürlich werde er, egal für wen gestimmt wird, mit dem- oder derjenigen zum Wohle Geras zusammenarbeiten. „Zwischenmenschliches ist nicht entscheidend oder eine Voraussetzung für professionelle Zusammenarbeit“, sagt Vonarb auf die häufiger zu hörende Einschätzung, zwischen ihm und Dannenberg würde es „nicht passen“.

Auf die Kritik zu kurzfristiger Bewerberrunden für die Stadträte erklärte er, dass ihm an den transparenten Terminen gelegen war, jedoch durch den Antrag der CDU, schon diese Woche zu wählen der Zeitrahmen keine anderen Termine zuließ. Die Amtszeit des Bürgermeisters endet im Januar.