Greiz. Landtagswahl 2019: Direktkandidaten des Landkreises Greiz zur Thüringer Landtagswahl vorgestellt.

„Wir haben gesehen, dass es in der Region mehr Möglichkeiten braucht, um für gesamtgesellschaftliche Veränderungen einzutreten“, sagt Adrian Mauson. Er tritt bei der Landtagswahl als Kandidat des Bündnisses Internationalistische Liste/Marxistisch-Leninistische Partei Deutschlands (MLPD) für den Wahlkreis 40 an. Das Verlangen für diese Alternativen sei in der Region da, aber es gebe noch niemanden, der es vertrete, begründet der Student, warum er sich für die Wahl aufstellen ließ. Damit meint Mauson aber nicht nur kleine Verbesserungen, das Bündnis spricht sich auch für einen Wandel zum „echten Sozialismus“ aus, wie Mauson sagt. „Ich würde mich auch als Sozialist bezeichnen“, meint er.

250 Unterstützungsunterschriften hat er in den vergangenen Wochen und Monaten in der Region gesammelt, damit er als Kandidat antreten konnte. Dabei habe er die Menschen sehr aufgeschlossen erlebt, aber auch hinterfragend und skeptisch, erzählt der 1992 Geborene. Sein wichtigstes Ziel sei es „den Menschen bewusst machen, dass sie Kraft haben, um etwas zu verändern“, egal ob es um die ökologischen Herausforderungen, die anbahnende Wirtschaftskrise oder andere Dinge geht. Dabei komme es aber auf jeden Menschen an, auf die älteren mit ihrer Erfahrung genauso wie auf die jüngeren mit ihrem Elan. Das habe er selber schon oft miterlebt, unter anderem bei der Fridays-For-Future-Bewegung (FFF), bei er für mehr Umweltschutz mitprotestiert.

Daher rührt wohl auch, dass es die ökologischen Ziele sind, die er mit als erstes im Gespräch nennt. Er sehe „viel Potenzial im ländlichen Raum“, um mehr Umweltschutz zu erreichen und spricht davon, die landwirtschaftlichen Anbaumethoden mit dem Umweltschutz vereinen zu wollen, sollte er in den Landtag gewählt werden. In diesem Zusammenhang sprach er sich gegenüber dem MDR auch für die sofortige Abschaltung aller Atomkraftwerke, die mittelfristige Einstellung der Kohleverbrennung und einen kostenlosen öffentlichen Nahverkehr aus. Zudem wolle er die Umweltbewegung der Jugend, wie sie sich beispielsweise in der Fridays-For-Future-Bewegung ausdrückt, fördern. Er sehe dies als Möglichkeit, den kritischen Geist zu fördern und deutlich zu machen, dass die jetzigen Regierungen immer kapitalistischen Systemsachzwängen unterworfen seien.

Doch Mauson bezieht dies nicht nur auf diese Bewegung. Er wolle wieder eine gelebte Jugendkultur erreichen, „damit die Jugend unübersehbar und unüberhörbar wird“, wie er sagt. Es gehe um eine positive Jugendkultur, mit der man zerstörerische Tendenzen wie Sexismus oder Drogenmissbrauch hinterfragen könne, um ihnen schließlich auch entgegen zu wirken. „Ich bin statt einer coolen für eine rebellische Jugendkultur“, meint der gebürtige Hamburger, der selbst Mitglied bei der MLPD-Jugendbewegung Rebell ist. Ein Beispiel, wie er das umsetzen möchte: Es müsse unkomplizierte Möglichkeiten geben, wie Jugendliche leerstehende Räume und Häuser benutzen und in Selbstverantwortung betreiben könnten.

Er wolle „fest an der Seite der einfachen Menschen stehen“, sagt Mauson. Im Vordergrund stehe dabei, ihre Lebenssituation zu verbessern. So wolle er „die Gewerkschaften als Kampforganisationen fördern“ und sich für mehr Rentenpunkte, Lohnangleichungen und eine 30-Stunden-Woche einsetzen. So werde es möglich, Arbeitsplätze auch im Zeiten der Automatisierung in den Unternehmen zu erhalten.

Vita

1992 in Hamburg ­geboren

ledig

seit 2011 Student ­in Halle

nebenberuflich bei der Post tätig

wohnhaft in Gera

Mitglied beim Jugendverband Rebell

aktiv unter anderem bei den Montagsdemos gegen die sogenannten Hartz-IV-Gesetze

spielt in der Freizeit gern Saxofon