Gera-Langenberg. Gespenstergraben, Zwergenhöhle, Kugelhäuser: Die Vorschüler des Langenberger Kindergartens lernen mit dem Heimatverein ihren Heimatort kennen.

Häuser aus Pappe, Kirche und Feuerwehr aus Holz, der Marktbrunnen aus kleinen Steinen, der Kranich aus Knetmasse, der eigene Kindergarten aus Lego – wenn Kinder ein Modell ihres Stadtteils bauen, dann wird es bunt. Und trotzdem findet man sich mit etwas Ortskenntnis gut wieder in dem, was die „Langenberger Zwerge“ des gleichnamigen Kindergartens da mit dem Heimatverein Langenberg erschaffen haben. Gemalt auf die große Arbeitsplatte, die Vereinsmitglied Volker Gabel vorbereitete, geben Weiße Elster, die Bahnschienen und die vereinfachten Straßenzüge einschließlich der Hauptachsen Zeitzer und Langenberger/Eisenberger Straße Orientierung.

Sophia (links) und Charlotte gestalten die Langenberger Kirche, im Hintergrund die Fotos der Erkundungstour.
Sophia (links) und Charlotte gestalten die Langenberger Kirche, im Hintergrund die Fotos der Erkundungstour. © Marcel Hilbert

„Wir bemalen die Kirche, die kommt dann dort hinter den Kranich“, erzählen Sophia und Charlotte aus der Kätzchengruppe und zeigen auf die Stelle der Arbeitsplatte. Paulina darf derweil ein Gespenst für den sogenannten „Gespenstergraben“ unweit des Sportplatzes basteln. „Unter dem Namen kennen ihn viele Langenberger und damit weckt man natürlich auch das Interesse der Kinder“, erzählt Peter Meinhold, Vorsitzender des Heimatvereins. „Dort waren wir auf unseren gemeinsamen Wanderungen ebenso, wie bei der Zwergenhöhle“, erzählt er: „Inzwischen haben uns schon Eltern erzählt, dass sich ihre Kinder besser in Langenberg auskennen als sie selbst.“

„Kinder erforschen ihren Heimatort“ heißt das gemeinsame Heimatkunde-Projekt von Verein und Kindergarten. Gefördert über das Programm „Demokratie leben“ haben die Vorschüler des Kindergartens aus Kätzchen- und Bienchengruppe dies ausgiebig getan. Auf drei Wanderungen mit dem Heimatverein – zur Elster und zum alten Mühlstein, zu Kranich, Kirche und ehemaligem Rathaus und zum Sportplatz und früherem Sommerbad – lernten sie den Geraer Stadtteil, für viele auch ihr Wohnort, noch besser kennen und durften besondere Ecken selbst im Foto festhalten. Die Aufnahmen sollen in einer kleinen Ausstellung in der kommenden Woche ebenso zu sehen sein, wie das Modell von Langenberg, an dem am Mittwochvormittag fleißig weitergebastelt wurde.

Volker Gabel vom Heimatverein hilft den Kindern beim Bau von Fußballtoren und einem Brunnen.
Volker Gabel vom Heimatverein hilft den Kindern beim Bau von Fußballtoren und einem Brunnen. © Marcel Hilbert

Kindergartenleiterin Heidi Hölzel freut sich über das generationsübergreifende Projekt in ihrem Haus, bei dem die kleinen „Stadtteildetektive“ viel Interessantes über Geschichte und Gegenwart von Langenberg erfahren haben. Mit der kleinen Präsentation und Fotoausstellung für die Eltern am kommenden Mittwoch soll es aber nicht getan sein. Besonders am Stadtteil-Modell könne sicher weiter gearbeitet werden, geraden auch mit Blick auf das Jahr 2021, wenn der Kindergarten 50 Jahre alt wird. Und auch Peter Meinhold ist sich sicher, dass die Zusammenarbeit mit dem Kindergarten, die es auch vor dem Projekt in verschiedenen Facetten gab, mit neuen Ideen und Projekten weitergehen wird.