Gera. Was ist aus dem im August 2016 beschlossenen Marketingkonzept für das Geraer Hofwiesenbad geworden? In diesem Jahr sollte es umgesetzt sein.

„Marketingaktivitäten erfolgen derzeit in Abstimmung von Badleitung und Geschäftsführer auf operativer Ebene“. Diesen Passus verlas Oberbürgermeister Julian Vonarb (parteilos) in der Sitzung des Sportausschusses. Zudem sei kein Marketingbudget geplant. So antwortete Uwe Merten, Geschäftsführer der „Elstertal“ Infraprojekt GmbH, per Mail auf den Arbeitsauftrag des Ausschusses aus dem Dezember, was unternommen werde, um das Bad besser auszulasten und so mehr Einnahmen zu erzielen.

„Das ist sehr, sehr dürftig, was er hier schreibt. Ich bin sprachlos über diese Antwort“, sagte Stadträtin Bettina Etzrodt (AfD). „Ich auch“, meinte Ausschussvorsitzende Sandra Graupner (Für Gera), die das Marketingkonzept für das Geraer Hofwiesenbad in den Händen hielt. Der Stadtrat hatte es am 25. August 2016 beschlossen. Bis 2020 sollte es umgesetzt sein.

Vonarb sagte über Merten, es liege „in seiner Verantwortung als Geschäftsführer“, wie die Gesellschaft – sie ist Geschäftsbesorger für die Stadt Gera – in den verbleibenden elf Monaten dem Beschluss des Stadtrates nachkommt. Der Ausschuss löste einen neuerlichen Auftrag zur Berichterstattung aus.

„Ich habe großes Verständnis, wenn kein Geld vorhanden ist. Aus meiner Sicht würde es reichen, wenn die Besucherfreundlichkeit überprüft wird“, sagte Albert Zetzsche (CDU). Er berichtete, dass im Vorraum ein Hinweis fehlt, wo es zur Sauna geht und dass er nicht darauf hingewiesen worden sei, dass das Kartenlesegerät nur EC- aber keine Kreditkarten akzeptiert. „Das Bad in der Geraer Öffentlichkeit bekannt zu machen, braucht es wenig Geld, nur Einfallsreichtum“, meinte er.

Die neuen Eintrittspreise, die den Saunabesuch günstiger machen sollen, sind seit November im Gespräch, aber mit Rücksicht auf das neue Sportfördergesetz noch nicht beschlossen.