Gera. Ein rotes Auto und ein Praktikum haben den Triptiser für eine Ausbildung bei Sicherheitstechnik Liebing und Beese GmbH entscheiden lassen

Der junge Mann ist ehrlich, diese Ausbildung war nicht seine erste Wahl. Aber nun ist er froh, dass es mit der anderen Lehrstelle nicht geklappt hat. Bei Sicherheitstechnik Liebing und Beese GmbH in Gera-Bieblach fühlt er sich angekommen, gefordert und geachtet. Das Du unter allen Mitarbeitern gehört zur Unternehmensphilosophie. Auch der Geschäftsführer und die Ausbilderin werden geduzt. Wie die anderen Mitarbeiter darf der Lehrling das Firmenhandy privat nutzen. „Fahrt- und Übernachtungskosten während der Schule bezahlt der Betrieb, das belastet nicht den Geldbeutel“, meint der 18-Jährige. Sein Gesicht zeigt, dass er sich darüber freut.

Luca-Manuel Sommer vor einer Sicherheitsanlage.
Luca-Manuel Sommer vor einer Sicherheitsanlage. © Ilona Berger

Luca-Manuel Sommer liebäugelte mit einem Beruf im Kfz-Gewerbe. „Zwei Praktika habe ich in Auto-Werkstätten gemacht.“ Doch er musste seinen Traum von einem Job im Kfz-Handwerk begraben, weil sich kein Ausbildungsplatz fand, obwohl er nach seinem Hauptschulabschluss in der Goetheschule in Neustadt/Orla noch die zehnte Klasse an der Privaten Fachschule für Wirtschaft und Soziales in Gera nachholte. Fächer wie Englisch, Deutsch und Informatik mochte er. „Meine Mutter freute sich. Sie sagte ja immer, ich soll mich anstrengen.“ Eine Weile überlegte Luca-Manuel Sommer noch, das Fachabi dranzuhängen. Doch er entschied sich für eine Lehre. Der 18-Jährige bereut es bis heute nicht.

„In meinem Wohnort in Triptis habe ich oft ein rotes Auto mit dem Schriftzug Sicherheitstechnik Liebing und Beese GmbH gesehen. „Der Techniker, der es fuhr, kaufte immer mal in der Tankstelle ein, wo meine Mutter arbeitete. Sie fragte nach. Er war des Lobes voll über den Betrieb und das Umfeld. So meldete ich mich in den Osterferien 2018 zum Praktikum an.“

Ihm wurde Tobias Nahrstedt zur Seite gestellt. Es passte. „Er hat mir viel erklärt. Zusammen haben wir Rauchmelder geprüft, von Akkus Spannung und Strom gemessen.“ Luca, wie ihn Freunde und Kollegen nennen, bewarb sich.

Am 1. August 2018 begann seine über dreijährige Ausbildung zum Elektroniker in der Fachrichtung Informations- und Telekommunikationstechnik. Und er schwärmt. „Ich habe mir zum Beispiel vorgestellt, dass ein Rauchmelder nur an die Decke gepackt wird. Es gibt jedoch so viele Methoden, die verschiedensten Alarmanlagen zu installieren.“ Das fasziniert Luca immer wieder aufs Neue. Sicherheitstechnik ist für ihn inzwischen ein interessantes und wichtiges Thema, auch zu Hause. „Sollten wir mal ein Haus haben, bin ich der Beauftragte“, sagt er. Beim Einkaufen geht der Blick des 18-Jährigen immer nach oben. „Ich schaue, ob die Geschäfte an der Decke Rauchmelder oder nur Sprinkleranlagen haben.“ Ist Luca privat unterwegs, stecken in seinem Rucksack stets Inbusschlüssel und Ratsche für alle Fälle. Im Außendienst braucht er natürlich viel mehr Werkzeug. Nächste Woche ist der Lehrling mit einem Techniker in Jena und auf der Leuchtenburg unterwegs, zur Wartung und Instandhaltung von Sicherheitsanlagen.

Wieder zu Hause, kümmert Luca sich um Ella. Sie ist eine französische Bulldogge. Nähen und stricken, kann er auch. „Oma hat es mir beigebracht.“

Fachkraft für Elektronik

Voraussetzungen

– für Elektroniker/in Fachrichtung Informations- und Telekommunikationstechnik: Hauptschulabschluss oder mittlerer Schulabschluss – Schnupperpraktikum wird empfohlen

Ausbildungsinhalte

– Das Arbeitsgebiet beinhaltet insbesondere das Errichten, Prüfen, in Betrieb nehmen und das Instandhalten von Anlagen und Anlagenkomponenten der Telekommunikationstechnik, der Elektro-Akustik, der Datenübertragung, der Ruf- und Signaltechnik einschließlich der Gefahrenmelde- und Sicherheitstechnik. – Innerhalb dieser Fachrichtung kommen die Gesellen vor allem in Unternehmen der Informations- und Telekommunikationsbranche sowie der Sicherheitstechnik zum Einsatz. – Unabhängig von der gewählten Fachrichtung ist der Elektroniker nicht nur Techniker, sondern gleichermaßen Berater und Kundendienstleister. – Er überwacht, wartet und repariert Geräte, weist Kunden in die Bedienung neuer Anlagen und Geräte ein. Außerdem berät er fachgerecht zu Fragen der Auswahl von Geräten und Systemen.

Berufsschule

– Staatlich Berufsbildende Schule 4, Andreas Gordon in Erfurt

Ausbildungsdauer

– Die Berufsausbildung zum Elektroniker dauert 42 Monate